Die Liebepur macht es selbst
Berichte über Online Dating werden immer seltener, weil die Presse stets über das schreiben möchte, was sie für besonders spektakulär hält. Nun ist Online-Dating aber leider überhaupt nicht spektakulär, es sei denn, jemand erschlägt seien Dating-Partnerin mit einer Bratpfanne, was dankenswerterweise sehr selten vorkommt.
Inzwischen hat auch die Liebepur „Online-Dating“ als einen Weg neben andere eingereiht, zu einer Partnerin oder einem Partner zu kommen. Das bedeutet für uns aber auch: Wir müssen uns mehr mit der „Partnersuche als solcher“ beschäftigen. Wir können also nicht vom „Online-Dating“ auf die menschlichen Wünsche schließen, sondern müssen umgekehrt vorgehen: Wie kann man die menschlichen Wünsche mit dem Online Dating vereinbaren? Das bedeutet für uns hier bei der Liebepur: Wir müssen uns mehr mit diesen fünf Fragen beschäftigen:
1. Was bedeutet Liebe und warum suchen wir sie?
2. Wie erfüllen wir unsere erotischen Wünsche, die nicht ausschließlich Sex betreffen?
3. Was bedeutet Sex ohne Liebe für uns und wer wünscht sich dies?
4. Wie entstehen Beziehungen wirklich und nicht „mutmaßlich“?
5. Wie schaffen wir es, unsere Beziehungen zu erhalten und zu vertiefen?
Was wir tun können, um diesen Fragen nachzugehen? Wir könnten Wissenschaftler fragen – und bekämen doch nur die Antworten des 20. Jahrhunderts auf Fragen, die schon im 19. Jahrhundert gestellt wurden. Wir könnten ständig auf „Frauen“ und „Männer“ verweisen und wahlweise ihre Unvereinbarkeit oder ihr perfektes Zusammenspiel hinweisen. Wir könnten die absolut dilettantische deutsche Familienpolitik in den Sack stecken und prügeln, könnten auf die miesen Umstände, die hohen Mieten oder sonstige Marginalien hinweisen.
Nein – das tun wir nicht.
Wir machen unsere Nachrichten, Kommentarspalten, Hinweise und Ratgeber in Zukunft zu 100 Prozent selbst – was nicht heißt, dass wir alles andere ablehnen werden.
Wir werden einen Generationssprung machen:
1. Die Menschen zwischen 18 und 35, die uns selten lesen, werden hier in Zukunft eigene Sparten bekommen – vielleicht verirren sich ja noch ein paar von Ihnen hierher. Dabei geht es vor allem um die junge Liebe und um die Möglichkeiten, sich selbst ein schönes Leben voll Lust und Zuversicht zu machen. Wir werden also die Generation „Y“ nicht vergessen.
2. Diese Seite wird zum bevorzugten Platz für die Generation „X“ ausgebaut, also, diejenigen, die heute endlich ihren ersten oder bereits ihren zweiten oder dritten Partner suchen. Die Generation „X“, die „Mittelgeneration“ wird also weiterhin bevorzugt werden („Frauen über 40“, „zweite Ehe“, „leidenschaftliche Begegnungen ohne Ehe“)
3. Wir werden uns verstärkt auch den sogenannten 50Plus-Menschen widmen, die allgemein als „Babyboomer“ bezeichnet werden. Sie sind jung genug für die Liebe und wünschen sich Lust und Leidenschaft – und keinen „Seniorenteller“.
4. Wir werden die „Möglichkeit des Andersseins“, also das Abweichen von allgemeinen, erotischen oder sexuellen „Mainstream-Mustern“ in Betracht ziehen.
5. Bei alledem wird die Wahrheit weiter im Vordergrund stehen. Wahrheiten „minderer Qualität“ (zum Beispiel aus Pressemitteilungen, PR-Kampagnen) werden, wie es die gute Sitte ist, gekennzeichnet.
Was meinen Sie? Liegt die Liebepur damit richtig?
Ihre Meinung, bitte!