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Wissenschaftler diskutieren über den Sinn von Psychotests

Wissenschaftler diskutieren über den Sinn von Psychotests bei der Partnersuche – und bleiben skeptisch.

Gian C. Gonzaga von eHarmony sollte wissen, nach welchen Rezepten sein Auftraggeber die Psychotests zusammenmixt. Doch natürlich durfte er nichts Genaues sagen, weil diese Formeln ja „ach so geheim“ sind. Das sind sie natürlich nicht wirklich, denn in jeder Suppenküche wird zuerst mit Wasser gekocht. Zudem kommt er aus einem Land, den USA, in dem recht unterschiedliche Vorstellungen vom menschlichen Sein nebeneinander existieren.

Dr. Gonzaga konnte denn auch nur wenig zu der „Geheimformel“ sagen, aber dies war offenbar Teil seiner „Aussagegenehmigung“:

1. Verträglichkeit. Oder mit anderen Worten: wie streitsüchtig.
2. Nähe. Wie viel emotionale Nähe verlangt/erträgt die Person.
3. Leidenschaft. Wie sinnlich, romantisch oder sexuell aktiv soll die Liebe sein?
4. Extraversion (Außen-Ausrichtung). Wie ist das Kontaktverhalten der Person und wie steht sie zu neuen Erfahrungen?
5. Religion. Die Gretchenfrage.
6. Lebenseinstellung. Wie optimistisch und fröhlich eine Person ist.

Tolle Erkenntnisse, nicht wahr? Ein bisschen „Big Five“ (Fünffaktorenmodell) ein bisschen Küchenpsychologie, und fertig ist das angeblich so „geheimnisvolle“ Rezept. Das ist übrigens in Deutschland kaum anders. Auch hierzulande werden die Konzepte nur deshalb als „psychologisch“ oder „wissenschaftlich“ angepriesen, weil sie einstmals von Psychologen erstellt wurden. Das bedeutet nicht, dass der psychologische Hintergrund glaubwürdig ist.

Natürlich setzt Dr. Gonzaga, wie fast alle konservative Psychologen, auf die „Gleichheit“ dieser Faktoren – ein Modell, das heute keinen Bestand mehr hat. Wenn die Psycho-Formelüberhaupt einen Wert hat, heißt die „Ergänzung“ und nicht „Gleichheit“.

Lebhafte Diskussion – kaum Zustimmung für Partnerübereinstimmungstests

Übrigen entstand im Anschluss eine sehr interessante Diskussion, die von der New York Times“ beschrieben wurde. Dabei stellet sich heraus, dass kaum ein ernsthafter Forscher den Ausführungen von Mr. Gonzaga folgen wollte. Hauptargument dabei war, dass es niemals verlässliche Langzeituntersuchungen zur Partnerübereinstimmung gegeben hätte, was ohne jeden Zweifel zutrifft.

Die Mehrheit der Forscher stell sich auf den Standpunkt, den ich vertrete

Interessant ist, dass die Mehrheit der Forscher meinen Standpunkt teilt:

Bis (man verlässliche Forschungsergebnisse hat) bleiben sie (die Forscher) skeptisch gegenüber den geheimen Algorithmen, aber sie ermutigen Singles doch, online nach Beziehungen zu suchen. Ob Algorithmen funktionieren oder nicht, bieten die Dating-Seiten jede Menge potenzielle Partner, und die Suche kann über eine einfache Selbst-Selektion erfolgen.

Alle Zitate und Hintergründe aus der „New York Times

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