Gesucht im Dating: Ey, irgendwas – gefunden: Sex
Irgendwie kenne ich das Muster: Da schreibt eine Frau ein Buch, das sich so gut wie ausschließlich an einfach gestrickte weibliche Käufer richtet. Der im Boulevard-Stil gehaltene Klappentext beweist es:
„Rosa Sophie Mai bezeichnete sich bisher als „glücklichen Single“, doch immer öfter wünscht sie sich einen Mann an ihrer Seite. Aber wo steckt der Traumprinz, der ihr Herz höherschlagen lässt?“ (1)
So kann man nicht suchen, und so kann man nicht finden. Männer kommen (wen wundert das noch angesichts des Leserkreises?) – in diesem Buch schlecht weg. Zwar sagt der Klappentext aus, dass sie auf „ihrer abenteuerlichen Suche aber auch faszinierende Menschen kennen (lernt) und … so ihre Hoffnung auf Mr. Right immer wieder genährt … (würde“). Doch bereits die MoPo will wissen, dass es „dabei vor allem um Sex-Angebote“ ging.
Das dürfte ihre Leserinnen freuen, die vermutlich selten irgendwelche Angebote bekommen, gleich, ob sie Sex,Llust, Leidenschaft oder Liebe betreffen. Denn so reichlich, wie die Sexismusdebatte suggeriert, werden Frauen nun auch wieder nicht beflirtet.
Die MoPo schreibt:
«Das alles wurde Rosa Sophie Mai bald zu viel: „Ich fand es irgendwann so anstrengend, dass es immer nur um Sex ging. Im Prinzip ist Online-Dating wie ein großer Supermarkt. Du bist Produkt und Käufer zugleich. Da fehlte mir irgendwann der Zauber.“ »
Meine Meinung ist klar, eindeutig und kompromisslos: Wenn ihre der Zauber fehlt, soll sie sich Illusionisten im Varieté ansehen oder gleich zu einer „großen magischen Show“ gehen. Realisten gehen an die Partnersuche anders heran. Aber die Autorin ist ja erst 26, wie man hört. Da gibt es noch viel über das Leben zu lernen.
Bild: Die Illusionistin Eva Fay, Zirkusplakat
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