Die Lobhudelei für GPS-Dating geht weiter
Solche Geschichten liebt die Branche: Erst war Sam ein bisschen skeptisch über die neue GPS-Dating-Applikation, aber dann stellet er fest, dass Nina just auf dem Platz war, auf dem auch er stand. Es war Liebe auf den ersten Text.
Ja natürlich, Grimms Mädchen für Erwachsene, schick verpackt nach der bekannten US-amerikanischen Art: Du musst nur (folgt ein Produkt) anwenden, dann hast du auch Erfolg.
Sicherheitsprobleme werden seitens der Anbieter so gut wie immer heruntergespielt. Doch manchmal wird in einem Nebensatz eben auch erklärt, dass es sie gibt, beispielsweise (Zitat):
Eine der Gefahren liegt in der Spontanität der Sache. Sie haben keine Zeit, Informationen zu überprüfen, ja nicht einmal darüber nachzudenken, was Ihre Aktionen und Interaktiven als Konsequenzen haben werden.
Mit anderen Worten – die Gesetze des Dschungels gelten: Sie müssen misstrauisch sein, und Fluchtwege einplanen.
Trotz dieser Risiken schließt der Artikel damit, dass wir in Zukunft mit GPS Dating leben müssen. Noch weiter geht Mark Brooks, der die Geschäftsideen des GPS-Dating bereits seit Monaten zu forcieren versucht: Für ihn ist das GPS-Dating ein Segen für die Partnersuchenden, und zwar deshalb (Zitat):
Wenn das Telefon (!) einmal damit angefangen hat, das Verhalten zu beobachten und dadurch Rückinformationen (Feedback) zu geben, kann es Dating Seiten dabei helfen Menschen besser zu paaren („Better Matching).
Schöne neue Welt? Wie Sie meinen. Ich für meinen Teil halte das Ganze für eine besonders perfide Art, die Bedrohung durch Preisgabe von Informationen in das Gegenteil zu verdrehen. Wer dabei gewinnt und verliert? Der Partnersuchende ist der Verlierer, weil mit seinen Daten viel mehr angestellt werden kann, als nur einen Partner zu finden – alle anderen gewinnen und lachen sich ins Fäustchen.
Übrigens habe ich die Sätze von Herrn Brooks schon mal in ähnlicher Form gelesen – der Liebepur entgeht eben nichts.