Nachklang: Durch Überschriften falsche Tatsachen schaffen
Was in Pressemitteilungen nicht immer gelingt, schaffen Zeitungen wie das „Wochenblatt“ problemlos: Durch Überschriften falsche Tatsachen zu suggerieren.
Im Wochenblatt lautet die Überschrift über einen Artikel, der sich auf eine PARSHIP-Pressemitteilung bezieht.
Partnerwahl: Schönheit siegt
Daran ist so gut wie alles falsch. Erstens handelte es sich lediglich um eine Umfrage, nicht um einen Tatsachenbeweis. Zweitens ging es nicht um Schönheit, sondern um äußerliche Attribute, die gegenwärtig als attraktiv empfunden werden. Natürlich spiegelt der Text mitnichten wieder, was in der Überschrift steht – aber das ist ja nun wirklich nichts neues mehr.
Ein kleines Schmankerl am Rande: Die WELT zieht den Bogen weit und will wissen, warum „große Brüste“ nicht unbedingt dem Männerideal entsprechen: Neben dem Körpergewicht sei eben das „gebärfreudige Becken“ wichtig – vor allem in Relation zu den Brüsten.
Nun wissen wir´s also – meine Herren, lassen sie die Damen beim Date häufiger aufstehen, damit Sie das Becken sehen können. Dann kann das Augenmaß Ihres evolutionär vorgeprägten Affengehirns ihre Proportionen abscannen. Davon, ein Schneidebandmaß zum Date mitzubringen, raten wir ab: es könnte die Harmonie zerstören.
Ja, und die Liebepur? Wir berichteten moderat kritisch über Ideale und Traumpartner.
Falls Ihnen der Humor abhanden gekommen ist: Beim kursiv gesetzten Teil handelt es sich um eine satirische Betrachtung.
Bild: Archiv Rosinentexte.