Dates: Aufbrezeln, normal oder schlampig?
Männer sind alle sexbesessene Rüden und wollen Frauen, die läufigen Hündinnen gleichen – so ähnlich könnte man formulieren, was jüngst in „Jezebel“ diskutiert wurde. Oder: Je schlampiger, verschwitzter und ordinärer sie aussieht, umso mehr legt sich im Männerhirn der Schalter um: „Jetzt aber ran und rauf.“
So sehr diese Frauen also offenbar von uns Männer mit Schaum vor dem Mund begehrt werden, umso weniger sollen es diejenigen sein, die an Kosmetikerin und Friseur nicht gespart haben, ihre Wäsche ebenso sorgfältig auswählten wie die Kleider, und ein Parfüm trugen, dass es nicht in der Kleinstadt gibt. Da soll sich bei „uns Männern“ die Blockade einschalten: „Mist, ich will sie doch nicht gleich heiraten.“
Biff, baff, boff: Ganz so ist die Welt verständlicherweise nicht, denn in Wahrheit tragen Frauen Persönlichkeit, ob nackt, im Business-Outfit, Freizeitklamotten oder im Abendkleid. Wer vornehmen aufgewachsen ist, muss die Schlampe spielen, wenn es denn sein soll, und wem die Sozialwohnung auch mit 25 noch aus den Augen heraus scheint, kann sie in der vornehmsten Damenboutique der Stadt kaufen – drei bis vier Sätze reichen aus, um sie zu entlarven.
Also, wie gehen Frauen denn nun zum Date? Unter den vielen Möglichkeiten, die sich anbieten, sage ich Ihnen hier mal alle, die irgendwie sinnvoll oder sinnlos sind:
1. Overdressed für die Persönlichkeit
Overdressed für die Persönlichkeit ist die Frau, wenn sie sich in den Dessous/Kleidern nicht wirklich wohlfühlt, so, wie man Mädchen manchmal anzieht, wenn sie zur Erbtante gehen. Diese Kleidungen sieht man auf an Escort-Frauen, die sich in der Öffentlichkeit zeigen. Auch hier gibt es aber Ausnahmen. Das Ganze wirkt nur bei Herren, die gerne „was Edles auspacken“ wollen.
2. Underdressed für die Persönlichkeit
Leicht „underdressed“ ist keine schlechte Idee, heißt aber nun nicht, dass man im Getto-Look zum Date kommen sollte. Es dient auch nicht dazu, sich für den Mann als „Appetithäppchen“ aufzumachen, sondern dazu, ihm die Angst zu nehmen, einer übertrieben vornehmen, elitebewussten Frau zu begegnen. Also: „Ein wenig underdressed“ zum Date gehen, wenn sie eine starke, ansonsten modisch gekleidete Frau sind.
3. Normale Kleidung
„Normale“ Kleidung zum Date ist nur dann empfehlenswert, wenn die Frau auch an Alltagen weiß, was sie tragen sollte und wie sie daran aussieht. Formalkleidung geht ab etwa 30, Sommerkleider fürs Büro sind zweifelhaft, und Jeans und T-Shirt deuten auf Fantasielosigkeit hin. Unser Tipp: Frauen sollten als „normales“ Outfit eine Kleidung wählen, in der sie „normal besser als normal“ aussehen.
4. Betont sexy Kleidung – vornehme Version
Als betont sexy gilt jede Bekleidung, die mehr als zwei Fünftel unbedeckte Haut zeigt, in der vornehmen Version vor allem durch kurze Röcke, große Ausschnitte mit Push-up-BHs, erkennbaren Dessous oder extremen High Heels (Stilettos). Als Spezialtipp für vornehme Erotik gilt der Blazer, der ohne weitere Oberbekleidung Bekleidung über Korsagen getragen wird. Diese Signale deuten an: Ich tue es – aber nicht mit jedem, den ich treffe.
5. Sexy „Kampfkleidung“
Die Brüste nach vorne auf das Ziel ausgerichtet, extremes Augen- und Lippen-Make-up, vor allem aber Miniröcke oder extreme, schrittbetonte Hotpants, große Ausschnitte mit Push-up-BHs oder bauchfreies Erscheinen deutet darauf hin, dass die Frau sich als „Häppchen“ darstellen will. Das mag Frauen nicht gefallen, die sagen „ich kann mich kleiden, wie ich will, lass trotzdem die Finger von mir“. Sie mögen das sehen, wie Sie wollen –aber zum Date sollten Sie dennoch etwas dezenter gehen.
6. Mädchenhafte Kleidung
Mädchenhafte Kleidung ist bei manchen Männern äußert beliebt – sie sehen darin Jugend und Unschuld. Wenn sie einen Zuckerpapi treffen, ist dies natürlich das richtige Outfit – aber sonst? Die meisten Frauen über 30 wirken in, mädchenhafter Kleidung einfach albern, und „Mädchenfrauen“ in „Romantikleidern“ über 40 sind ganz und gar lächerlich. Lassen Sie es besser bleiben, mädchenhaft zu wirken, wenn Sie über 25 sind.
7. Formalkleidung mit Pfiff
Formalkleidung wirkt auf manche Männer gar nicht, auf andere aber äußert anregend. Tragen Sie dergleichen nur, wenn Sie sich sicher sind, dass sie darin wirken – dann allerdings ist es die richtige Kleidung, um Männer über 30 zu begeistern. Wie schon erwähnt, ergibt sich die männliche Verlockung aus dem Kontrast zwischen „absolut korrekt gekleidet“ und „ein bisschen frivol durchscheinend“, den man auch „Sekretärinneneffekt“ nennt. Alle Blazer, uniformähnlichen Jacken und viele Röcke erzeugen den Effekt, wenn sie mit schicken Accessoires (vor allem Schmuck) oder Dessous kombiniert werden.
Ganz generell: Kleidung muss zur Persönlichkeit passen
Die Kleidung (auch das Make-up und die Frisur) zum Date sollen die Persönlichkeit unterstützen, nicht überlagern. Es ist nicht abwegig, dem Mann auch zu zeigen: „Da gib es einen Anteil meiner Person, der etwas frivoler ist“, aber dieser Anteil sollte nicht überwiegen. Denken sie daran, dass sich gewisse Kontraste auch aus Ihrer Haltung und ihren Worten ergeben, wobei „streng gekleidet – Worte etwas lockerer“ besser ist als „nuttig gekleidet zum Date gehen – strenge Maßstäbe haben“.
Via:Howaboutwe
Bild oben: Liebesverlag-Archiv, Bild Daisy Dukes © 2012 by leahbee5