Zweideutigkeiten und Eindeutigkeiten über Sex und Dating
Beginnen wir einmal mit einem Bonmot:
– Es gibt eindeutig zweideutige Angebote aber auch
– Zweideutige, aber eindeutig gemeinte Angebote, und eben auch
– Ganz eindeutig eindeutige Angebote, sowie leider
– Ziemlich zweideutig gemeinte zweideutige Angebote.
Nun bietet das Internet inzwischen zahllose Dating-Angebote, die zwischen Graulicht und Rotlicht liegen. Der Grund ist einfach: Viele Männer wollen keine Damen, die „Sex gegen Geld“ anbieten, sondern “echte Freundinnen“. Wenn Sie nun denken: „Ja, lobenswerterweise gibt es noch solche Männer“, dann sind Sie auf dem Holzweg: Diese Männer landen weder in Ihrem Bett noch an ihrem Tisch, sondern geraten in die Fänge von Webseitenbetreibern, die genau hier den Fliegenleim ausgelegt haben.
Zwei Seelen, wohnen ach, in der Brust des Sex-Webseitenbetreibers
Der Trick bei all diesen Betreibern und ähnlichen Sex-Anbietern besteht darin, zwei Seiten zu haben: eine offizielle, in der alles ganz unzweideutig eindeutig ist, und eine, in der alles bewusst eindeutig zweideutig gehalten ist. Werfen wir einen Blick auf jenen Teil der Branche, die ordentlich Goldbronze aufgelegt hat: Frauen, die Dates verkaufen, die Millionäre suchen oder die kostenlose Reisen in alle Welt machen wollen. Nun gibt es auch hier vier Konstellationen:
– Eindeutig an Geld interessierte Frauen treffen auf Männer, die zu zahlen gewohnt sind. Das ist die die ideale Kombination – allerdings ist diese Form von „Liebe“ offiziell verpönt.
– Eindeutig an Geld interessierte Frauen treffen auf naive Männer, die glauben, sie bekommen alles für „’nen Appel und ’nen Ei.“ Das gibt üblicherweise Ärger – deshalb bitten manche Frauen bereits um einen Vermögensnachweis.
– Unzweideutig nicht an Geld interessierte Frauen glauben in naiver Weise, es ginge tatsächlich darum, kostenlos reisen zu können und dabei vielleicht noch eine Romanze zu erleben.
– Unzweideutig nicht an Geld interessierte Frauen verfallen der Verführung, eine tolle Reise machen zu können – und bedenken nicht, dass der Herr die Reise aus ganz bestimmten Gründen bezahlt. Haben sie einmal eingewilligt, so ist es schwer aus der Chose wieder herauszukommen, wenn sich herausstellt, worum es wirklich geht.
Eine Redakteurin der Daily Mail hatte die Sache von der „ehrbaren“ Seite her gesehen. Fragt sich, wie man so naiv sein kann.
Plötzlich läuten die Alarmglocken. Wie würde (der Webseitenbetreiber) … sich wohlfühlen, wenn –was leicht passieren kann – wenn einer seiner „attraktiven Reisenden“ angegriffen wird, oder noch schlimmer, wenn dies von einem „generösen Reisenden“ ausgeht?
Dann rät sie, ihnen Leserinnen, Mr. Right doch lieber anderwärts zu finden. Wir meinen: Bei etwas weniger Naivität hätte sie vorher wissen können, für, wen die Webseite gestaltet wurde.
Reisebegleitung inklusive Sex-Dienste – eigentlich ein alter Hut
Die Sache mit der „Reisebegleitung“ ist übrigens nicht so schrecklich neu. Manche Damen, die gewohnt sind, Luxus mit Sex zu bezahlen, haben schon früher regelmäßig entsprechende Zeitungsanzeigen geschaltet – oder auf solche geschrieben.
Typisch dafür ist das Wort „großzügig“. Wenn also der „großzügige Geschäftsmann“ eine „weibliche Reisebegleitung“ sucht und offeriert, Flug, und edle Unterkunft zu zahlen und dazu noch ein „großzügiges Taschengeld“ auslobt – dann sollten sie wissen, was die Stunde geschlagen hat.