Studie sagt angeblich aus: Singlebörsen-Nutzer sind schüchtern
Die Hochschule Fresenius will mit einem neuen Wissenschaftsmagazin, das als Abonnenten-Beilage zur Wochenzeitung „DIE ZEIT“ gedacht ist, mit Wissenschaft bei der Online-Partnersuche punkten.
Allerdings ist das Thema inzwischen restlos ausgelutscht (zuletzt im „SPIEGEL WISSEN“), dass es eigentlich keine Forschungslücken mehr geben dürfte.
Aus dem Wissenschaftsbereich hörten wir ja erst kürzlich, dass die Uni Bamberg Bagatellen statt sinnreicher Forschungsergebnisse an die Presse gibt. Auch das neue Magazin scheint es auf Plattitüden anzulegen wie (Zitat)
Mehr als 2000 Websites buhlen um die Gunst von ca. 17 Millionen Singles in Deutschland.
Die Forscher um Frau Wera Aretz, die ansonsten überwiegend als Wirtschaftspsychologin tätig ist, wollen drei unterschiedliche Typen von Online-Datern festgestellt haben: Flirter, Kontaktsucher und Partnersucher – und alle drei Gruppen werden selbstverständlich „psychologen-like“ in bereitgestellte Schuhkartons eingeordnet.
Demnach sind Flirter junge Internet-Nutzer ohne konkrete Partnerabsichten – aber sie sind dafür extravertiert, kontaktfreudig und selbstbewusst. Ebenso gut kommen bei der Forscherin die ernsthaften Partnersucher weg, die ganz generell als selbstbewusst etikettiert wurden.
Relativ schlecht schneidet der „Kontaktsucher“ ab, der dem angeblichen „stereotypen Bild des schüchternen Online-Daters“ entsprechen soll. Er ist offenbar der „typische“ Singlebörsen-Typ, und er nutzt die Börsen, „um sein Gefühl der Einsamkeit zu kompensieren“. Angeblich ist er nach der Selbstbeschreibung „eher schüchtern und weniger selbstbewusst“.
Ja, was sollen wir denn nun davon halten? Selbstbewusste, freche, aber ziellose Flirter auf kostenlosen Seiten, schüchterne Kontaktsucher auf Singlebörsen, und ernsthafte, selbstbewusste Erwachsene bei den Partneragenturen?
Ich bin sehr gespannt, was insbesondere die Singlebörsen dazu zu sagen haben. Wenn ihre Mitglieder nun auch noch in den Ruf der „Schüchternen, Blassen und Nervösen“ kommen, dann gute Nacht, schöne Großmutter.