Badoo-Hype: Auch die Wahrheit ist interessant
Nachdem es in der Vergangenheit eher hirnlos abgeschriebene Berichte über BADOO in der deutschen Mainesteam-Presse gab, hat „Netzwertig“ jetzt einmal hinter die Kulissen gesehen – und rollt die Geschichte eines Netzwerkes auf, das vor allem dazu dient, überaus unverbindlich neue Leute kennenzulernen. Wir betrachteten die Erfolgsmeldung kritischer.
Zitat:
Ein Großteil der Features sind auf das Flirten mit anderen Anwendern ausgelegt.
Das ist richtig – doch woher die angeblichen „Flirtkontakte“ kommen, bleibt auch bei Badoo oft im Dunkeln. Botschaften von Mitgliedern, die bald darauf wieder gelöscht wurden, haben schon manchen Benutzer verwirrt.
Dennoch – ein lesenswerter Artikel für alle, die an Dating, Social Dating und ähnlichen Themen interessiert sind. Doch für allzu freudige Nachahmer ist Vorsicht angebracht: Badoo verfügte bereits über einen großen Mitgliederstamm, bevor die Zusammenarbeit mit FACEBOOK begann – und die eindeutige Ausrichtung auf ein „jugendliches, unverbindliches Flirtportal“ ist auch relativ neu und vermutlich auch einer der FACEBOOK-Effekte.
Hier einmal der Erfolgsweg von BADOO aus der Sicht langjähriger Beobachtung:
1. Badoo baute sich zunächst selbst einen attraktiven Mitgliederstamm auf, damals teils noch mit provozierenden Fotos weiblicher Mitglieder.
2. Badoo internationalisierte sich. Englisch ersetzt nach und auch Spanisch. (Zuvor war man eher auf spanisch sprechende Kunde fixiert).
3. Badoo wurde weitgehend von anzüglichen Fotos befreit. Scammer, die einmal ein großes Problem waren, wurden aktiv bekämpft.
4. Viele der anfänglich restlos freien Funktionen wurden durch Bezahlfunktionen ersetzt, die allerdings ausgesprochen billig angeboten wurden. Daduch wird ein neuer Kundenkeris zwischen „kostenlos“ und „happges Abo“ angesprochen.
5. Durch FACEBOOK wurden zusätzliche Interessenten gewonnen. Selbst, wenn diese Interessenten wirtschaftlich nicht viel nützen sollten, zählen sie doch als „neue Mitglieder“.
6. Mit den Erfolgsmeldungen wird an die Presse gegangen, um noch mehr Interessenten anzulocken, die nicht unbedingt FACEBOOK-Affin sind oder von Badoo noch nichts gehört hatten.