Match.com bringt das Matching in den Alltag
Match.com hat angekündigt, das Matching, also die Partnerübereinstimmung, in den Alltag zu bringen, wie ich Mashable Business entnahm. Die Veranstaltungen werden „The Stir“ heißen, zu Deutsch etwa „Das Aufsehen“. Diese an sich nicht ungewöhnliche Maßnahme, die Online Dating mit dem Alttag verbinden soll, hat eine Besonderheit: Man will nur „passende“ Personen einladen. Die Passung“ soll aus den Matching-Algorithmen abgeleitet werden, für Match für ihr Klientel ermittelte.
Interessant zu erfahren war, dass sich Match.com nach den vernichtenden Forschungsergebnissen über „Partnerkompatibilität“ nun geschickt herausredet: Man habe nie Kompatibilität (Partnerübereinstimmung) versprochen, sondern versucht, Menschen zusammenzuführen, von denen zu erwarten war, dass sie anhand der Erfahrungen der Vergangenheit zueinander passen würden.
Das ist soweit richtig – allerdings vertraute Match.com für den Partnerübereinstimmungstest für ihre Schwestergesellschaft „Chemistry.com“ der umstrittenen Helen Fisher an, für deren simplifizierte Matching-Theorie es ebenfalls keine Beweise gibt.
Die Möglichkeit, Menschen im Alltag zusammenzubringen, die sich sonst Online kennenlernen würden, hat Charme – allerdings halten Experten das vorausgehende „Matching“ auch bei dieser Methode für fragwürdig. Die „Liebepur“ bezweifelt sein Langem, ob das aus Online-Shops bekannte Verfahren für die Partnersuche irgendeine Relevanz hat.
Ungeachtet dessen ist der Alltag allerdings zumeist besser geeignet, die sogenannte „Chemie“ zwischen Partner festzustellen. Diese könnte allerdings ebenso gut zwischen Partner entstehen könnte, die gar nicht eingeladen worden wären, weil sie angeblich nicht zueinander passen würden. Insofern muss das „Einladen per Matching“ eher als ein Werbegag verstanden werden.