Die Woche in Dating (1): Zukunft, Wahrheit und SPIN
Diese Woche in Dating begann mit einer gedankenlosen, unvernünftigen, lästigen, aber inzwischen pressetypischen Kampagne. Da schafften es einige Zukunftsforscher, den Nachrichtendienst dpa zu überzeugen, dass sie etwas unheimlich Wichtiges herausgefundene hatten. Nun, was dpa liefert, das wird auch gedruckt, und überhaupt heißt ja das Motto: Wissenschaft wird im Grundsatz niemals bezweifelt. Die Rede ist davon, wie wir in Zukunft lieben werden – und vermutlich ist so ziemlich alles falsch, was prognostiziert wurde. Zudem wird hier eine höchst fragwürdige Bewegung ins Rampenlicht gezerrt: die Polyamory-Bewegung. Ob die Zukunftsforscher dieser Gruppe auf den Leim gegangen sind? Möglich wäre es. Ich könnte Ihnen auch noch sagen, warum sich Monogamie trotz allem bewährt.
Falsche Behauptungen und Illusionen über Online-Dating
Was Online-Dating betrifft: Es ist an der Zeit, mit den vielen Falschbehauptungen und Illusionen aufzuräumen. Das tut die Liebepur seit Jahren. Zum Beispiel verrate ich Ihnen in dieser Woche, dass jede Datenbank, in die Sie sich einschreiben, zunächst nur ein Warenlager ist: Sie werden eingelagert. Ob soziales Netzwerk, Singlebörse oder Partneragentur – sie stehen dort irgendwo im Regal. Ich sage Ihnen, warum Ihnen das nichts nützt und was Sie tun können, um dies zu ändern. Wenn Sie also Erfolge beim Dating suchen … dann lesen Sie Liebepur – was eigentlich sonst?
Der/die Beste wird niemals gefunden
Ein weiteres Problem des Online-Dating ist die vergebliche Suche nach dem Besten/der Besten. Von der Kartenschlägerin über das Astrologiebuch bis hin zu „psychologischen“ Auswahlverfahren wird alles bemüht, um IHN oder SIE zu finden – überwiegend vergeblich. Da könnte man den bekannten Satz zitieren: „Früher war es gut, jetzt ist es besser – besser wäre jetzt, es würde wieder gut“. Lesen Sie doch einfach, warum die Suche nach dem Besten Blödsinn ist – dann wissen Sie es.
Viele Partner sind kompatibel – nicht nur vier Promille
Der größte Unfug, beim Online Dating: die gezielte „wissenschaftliche“ Eingrenzung des „richtigen Partners“. Ich habe schon oft geschrieben, warum Partnerübereinstimmungstests trotz aller Bedenken sinnvoll sind. Doch wenn man uns erzählen will, dass nur ein bis vier Promille der infrage kommenden (zahlenden und aktiven) Mitglieder eines Portals vorgeschlagen werden, dann muss man erst einmal 100.000 Mitglieder haben, um daraus 50 bis 200 „Passungen“ deutschlandweit zu kreieren. Nun werden Sie vielleicht sagen: ja, aber bei der Agentur X gibt es 5 Mio. Mitglieder, Y hat 3,6 Mio. und Z 2,6 – mit welchen Zahlen arbeitetet ihr denn bei der Liebepur?
Das kann ich Ihnen zufälligerweise sagen: nicht mit diesen Mondzahlen. Wir stellen die Anzahl der Mitglieder aus dem Umsatz fest, und bei fehlenden Umsatzzahlen schätzen wir sie. Dann bleiben so zwischen 100.000 und gegen eine Viertelmillion Mitglieder übrig, je nachdem, wie man rechnet. Ich sage immer: Wer es anders weiß, soll seien Zahlen auf den Tisch des Hauses legen – und da liegt nie etwas.
SPIN – auf dem Wege zur Kundenfreundlichkeit
Online-Dating ist nicht mehr das, was es einmal war. Das wissen die Anbieter besser als die Kunden, die bislang leider oft als „willfährige Melkkühe“ behandelt wurden, sobald sie ihre Kreditkarte erstmals gezückt hatten. So gut wie jeder andere Unternehmer wird sich überlegen, ob er gegen Kunden Prozesse ohne Ende führt, ob er sich mit Verbraucherzentralen anlegt oder sonst wie in die öffentliche Kritik gerät. Doch Teilen der Branche war dies bisher (wie es scheint) völlig gleichgültig. Das ist nun nicht mehr so: Vier der Top-Player im Geschäft mit dem Dating haben einen Verband gegründet, der einen Verhaltenskodex gegenüber Mitglieder erstellt hat, SPIN genannt – und das war dringend nötig, wie ich meine. Dazu gibt es drei Artikel: Über die Gründung, ein Knackpunkt und etwas in englischer Sprache.
Sie können noch viel mehr im zweiten Teil der „Woche in Dating“ lesen … zum Beispiel eine Menge über die Zukunft der Liebe pur und die Beratung