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Zufall bei der Partnersuche – des Romantikers Lieblingsthema

Denkfehler: Zufälle

Zufällen haftet etwas Magisches an – so denkt jedenfalls der Volksmund – und er hätte nur allzu gerne, dass sich unser Schicksal bei uns zufällig meldet – selbstverständlich nur das gütige Schicksal.

Zufälle sind – lassen Sie es mich kurz und bündig sagen, sehr unwahrscheinlich, aber sie kommen vor. Das ist das Beste, was man über sie sagen kann, oder: „Es ist nicht überraschend, wenn sie vorkommen. Überraschender wäre es, wenn sie nie stattfänden.“

Auf den Zufall hoffen – nein, danke

Die Frage ist, ob wir auf den Zufall hoffen sollen. Ein Glückspilz hat einmal geschrieben „Wir glauben nicht an Wunder – wir verlassen uns darauf“. Über Glückspilze und Pechvögel ließe sich noch viel schreiben, aber hier nur soviel: Ganz zufällig haben Glückspilze ihr Glück nicht gepachtet – die meisten haben ein bisschen nachgeholfen.

Reden wir noch einen Moment vom Zufall: Millionen Menschen spielen Lotto – und die meisten sind niemals auch nur in die Nähe des Hauptgewinns gekommen. Trotzdem spielen sie weiter, und weiter, und weiter. Sie glauben weder an den Zufall noch verlassen sie sich auf Wunder – sie wollen nur mit dabei sein, falls Manna vom Himmel fällt, was sehr unwahrscheinlich ist.

Problemfall Zufall – meist wird der Zufall herbeigelogen

Der „Zufall“ ist ein Problemfall beim Kennenlernen. Mir erzählen immer wieder Menschen, sie hätten sich „per Zufall“ kennengelernt. Zumeist ist dies Blödsinn. Wer jemandem im Flugzeug kennenlernt, muss schon ziemlich oft mit seinen Mitpassagieren plauschen, muss neugierig auf die sein. Zehntausende von Paaren, die sagen, sie hätten sich „zufällig“ kennengelernt, haben in Wahrheit Orte aufgesucht, an denen so etwas kaum ausbleiben kann: Tanzveranstaltung, zum Beispiel.

Der organisierte Zufall – ein üblicher Trick

Wer als Partnersuchender positive Zufälle erleben will, muss die „Gegenden“ kennen, in denen solche Zufälle oft vorkommen – oder er muss sich eine Lebenswelt schaffen, in der Zufälle zu ganz alltäglichen Ereignissen werden.

Organisierte Zufälle hat sich gerade die Wachturmgesellschaft einfallen lassen: Sie fragt Passanten nach einer bestimmten Straße, die an sich sehr bekannt ist. Beschreibt man ihnen den Weg, so drücken Sie einem „als Dank“ den „Wachturm“ in die Hand. Nehmen wir an, Sie wären eine Frau und würden einen Partner suchen: Wenn sie ständig gezielt „ledig aussehende“ Männer um Rat fragen würden, dann würde unter diesen „zufälligerweise“ sicherlich auch ein Mann sein, der zu Ihnen passt – aber es war eben kein Zufall, ihn kennenzulernen.

Wie der Zufall romantisiert wird

Zufälle sind des Romantikers Lieblingsthema. Immer wieder sehen oder hören wir Berichte von merkwürdigsten Zufällen, unter denen Menschen einander begegnet sind. Sie dürfen ganz sicher sein: Hätten diese Menschen nur daheim auf der Couch gesessen, dann wären sie einander bis heute nicht begegnet. Das „Romantische“ an den angeblich zufälligen Begegnungen ist die Rückschau: Dann und dort hätte ich diese Person nicht erwartet. Das bedeute aber keinesfalls, dass ich nicht ein paar Dutzend Möglichkeiten gehabt hätte, eine solche Person zu treffen. Es ist eben die eine, die im Netz der Zufallsbegegnungen hängen blieb.

Zum Schluss ein weiteres Beispiel: Eine Kreditbearbeiterin trifft viele Menschen – gewiss nicht aus Zufall. Sie folgt den Anweisungen der Bank, niemals mit Kreditkunden auszugehen, doch eines Tages trifft sie einen Interessenten, den sie beraten hat, auf einer Vernissage. Das ist kein Zufall, sondern eine Folge davon, viele Menschen zu kennen.

Wenn Sie auf Zufälle hoffen: Sehen Sie sich Ihren Erfolg bei der Lotterie an, und dann projizieren Sie dies auf die Partnerwahl. „Per Zufall“ läuft da gar nichts.

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