Interessante Perspektiven: Was Männer wollen
Bevor Sie sich fragen: „Was soll denn das?“, ein Hinweis zu Risiken und Nebenwirkungen: „Männer“ wollen gar nichts – jeder Mann will etwas anderes, und je eher sich jede einzelne Frau drauf einstellt, umso besser. Soweit zu den Klischees, die von Frauenzeitschriften ständig in die Welt posaunt werden – auch von „Clack“ .
Also ist der Satz falsch „Männer wollen fröhliche Frauen“ – besser wäre: „Manche Männer schätzen an ihren Freundinnen und Frauen ein fröhliches Wesen.“
Doch im Grunde stimmen die Überlegungen der „Clack“-Redakteurin, die sich folgende Frage stellt:
Wenn ich wieder mal lesen darf, dass Männer vor starken Frauen erschrecken oder dass Karrierefrauen es schwer haben, einen Partner zu finden, dann frage ich mich: Könnte es vielleicht an einem anderen Detail liegen? Mal nach der guten Laune gefragt? Wie steht’s mit der Lockerheit?
Dankenswerterweise werden damit ein paar Klischees ausgeräumt. Der Mann erschrickt selten von „Karrierefrauen“, und er hat auch keine Angst vor „starken Frauen“ oder vor „Frauen über 40“. Wer das annimmt, glaubt an Rollenbilder. Er vermutet zudem, dass sich „Männer“ über ihre Ängste definieren lassen.
Richtig ist, dass es ein Bündel von Charaktereigenschaften und körperlichen Vorzügen ist, die einem Mann signalisieren: Ja, das ist die Frau, die ich mir wünsche. Wer jetzt schon wieder erschrickt, weil ich „körperliche Vorzüge“ schreibe, der sollte ebenfalls einmal seine Klischees überprüfen lassen: „Körperliche Vorzüge“ sind diejenigen Vorzüge, die einen weiblichen Körper für den Mann attraktiv machen, der liebt. Körperliche Vorzüge können sich auch in einer ausdrucksvollen Mimik zeigen, insbesondere in der Augensprache. Wer genau hinschaut, wird feststellen: Die begehrtesten Frauen in der Realität waren nicht unbedingt schön – sie waren aber faszinierend.
Kaum eine dieser „modernen“ und „obercoolen“ Frauen mit Top-Figuren ist faszinierend. Sie sind teilweise ganz nett anzusehen, das ist alles. „Cool“ sein bedeutet auch: Ohne Eigenschaften sein wollen. Doch welcher Mann wünscht sich eine Frau ohne Eigenschaften? Gehen Sie bitte einmal irgendwo hin, wo sich Frauen über 25 befinden: Sie können 40, 50 oder 60 Jahre alt sein, das spielt keine Rolle. Welche Gesichter sind wirklich faszinierend? Die abgestumpften Gesichter, die Gesichter, die routinierte Gesichtszüge haben? Nein, es sind die lebendigen Gesichter, die etwas aus sich heraus in die Welt hineinsenden.
Faszination ist zum Teil angeboren oder früh angelernt – daran wird man nichts ändern können, und bei denjenigen Frauen, die sie „schon immer“ hatten, bleibt sie bis ins hohe Alter erhalten. Doch was ist mit jenen, die ihre Faszination nicht in der Jugend ausbauen konnten? Werden sie es später tun? Ich fürchte, sie werden den Wert ihrer Faszination eher vergessen. Spätestens ab dem Berufseintritt (wenn nicht schon weit vorher) wird nicht mehr an der Faszination gearbeitet, und vorhandene Talente gehen verloren.
Wie wir alle, die mitten im Leben stehen, werden auch Partnersuchende (nicht ausschließlich Frauen) zuerst nach ihrer Erscheinung beurteilt, dann an den Bewegungen, die sie in Mimik und Gestik aufdrücken, und dann erst nach dem gesprochenen Wort. Es lohnt sich also, zu faszinieren – möglichst über den viel zitierten „ersten Eindruck“ hinaus.