Warum Mobiles Dating kommt – oder auch nicht
Mobil ist Dating eigentlich sowieso – wo immer ein Computer und ein Internet-Anschluss ist, da ist auch Mobiles Dating möglich. Nun ist es allerdings so, dass manche sehr junge Leute und vereinzelte ältere Flirtwütige ihr Telefon als Universalgerät benutzen – und eben auch auf ihr Profil Zugriff haben wollen, wenn sie gerade ein Eis schlecken.
Das geht und hat auch einen gewissen Sinn – nur wären da einige kleine Haken, die man als Endbenutzer oder als Webmaster kennen sollte:
– Bei Bezahlseiten ist es eine zusätzliche Möglichkeit – hier entstehen gar keine Probleme, außer dass die Webseite auf dem Mobiltelefon erreichbar und darstellbar sein muss.
– Freie Seiten haben ein Problem – Telefon-Apps mit eingeblendeter, massiver Werbung sind noch nicht üblich. Selbst wenn es sie gäbe (man arbeitet daran) wäre die Frage, ob Benutzer mit Werbebotschaften bombardiert werden wollen, während sie flirten. Das stört bekanntlich unheimlich.
– Das Hauptproblem sind Telefonapplikationen mit Verortung. Nach wie vor wollen partnersuchende Frauen sich nicht als „verfügbar“ anbieten, auch dann nicht, wenn sie online gerne auf Teufel-komm-heraus flirten.
– Ein kleiner Test bewies es: Zwar befanden sich etliche Nutzer eines solchen Systems, in das ich netterweise einmal hereinschauen dufte, innerhalb von 200 Metern einer Destination in London, doch die meisten der Frauen waren deutlich unter 25 und stellten sich ausgesprochen sexy dar. Mein Gesprächspartner behauptete, man könne durchaus ein „Mädchen zum Ausgehen“ auf diese Weise finden. Ob damit wirklich „ausgehen“ gemeint war? Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.
– Ganz generell, das bewies auch Barcelona wieder, sind Telefon-Applikationen mit Verortung bei Frauen noch längst nicht angekommen: Kaum eine Frau will sich mit „öffentlicher Verfügbarkeit“ in den Verdacht der Schlampe oder gar der Hure bringen. Damit wird sie aber von zahllosen Männern gleichgesetzt.
– Die wichtigste Anwendung von Mobile Dating mit Hilfe von Phone-Apps finden wir im Bereich der Gays, und auch nur dann, wenn Sofortkontakte gesucht werden. Es ist möglich, dass diese Applikationen auch Prostituierten und ihren Freiern helfen können, ihre Kunden zu finden: „Wo finde ich die nächste Hure im Umkreis von 500 Meter von meinem Hotel“ wäre eine durchaus interessante Telefon-App. für Freier. In Ländern, in denen Prostitution verboten ist, wird sicher jemand eine gute Tarnung für solche Aktivitäten finden.
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