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Die Möglichkeiten und Grenzen des Online-Dating – ausgelotet

Brauchbare Berichte in der Presse über das Online-Dating sind selten. Das liegt vor allem an zwei Dingen: an den Abschreibern einerseits und an den Einflüsterern andererseits.

Da hebt sich der Artikel von Thorsten Fuchs in der Hannoverschen Allgemeinen („Die Suche nach der großen Liebe„) positiv ab. Der Autor hat selber Fragen und sucht nach Antworten. Auch, wenn mir nicht gefällt, dass ausgerechnet Eva Illouz als Autorität zitiert wurde – sie mag alles Mögliche sein, aber sie ist eine absolute Amateurin, wenn es um Online-Dating geht. Doch der Artikel hat jene Substanz, die man sich erhofft, wenn man in der Presse über Online-Dating liest.

Selbst wenn man unterstellt, dass der Artikel keine neutralen Quellen verwendete, sondern in einem großen Teil auf Informationen von PARSHIP basierte, muss man doch sagen: So weit in die Tiefe wie Thorsten Fuchs dringen Journalisten normalerweise erst gar nicht vor. Er hatte auch den richtigen Ansprechpartner: Christiane Schnabel von PARSHIP. Sie ist eine der wenigen presserelevanten Personen bei deutschsprachigen Partnerschafts-Dienstleistern, die auf der Klaviatur von Wissenschaft, Persönlichkeit, Geschäft und Lebenserfahrung zu spielen wissen.

Die Partnerübereinstimmungstests? Im Bericht werden die Knackpunkte elegant umschifft, denn wen filtert man dabei heraus? Richtig: „Den, mit dem man mathematisch die besten Chancen hat zusammenzubleiben.“ Mathematisch, algorithmisch, psychologisch – aber nicht zwangsläufig im wahren Leben, denn da muss die „Chemie“ stimmen, und selbst wenn die Chemie stimmt, ist noch nicht gewährleistet, dass man das Leben zusammen meistern kann. Denn (Zitat Frau Schnabel) „Die Dauer der Beziehung ist ein schlechter Gradmesser für den Partnerschaftserfolg.“

Gegen Schluss des Artikels habe ich ein wenig lächeln müssen. Das Problem der Akademikerinnen gegen Ende 30 ist, wie es scheint, überall Gesprächsthema – und Lösungen sind weit und breit nicht in Sicht.

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