Entführungsfall durch „Liebesbetrüger“ bekannt geworden
Vorschussbetrüger sind Menschen, die erst Geld sehen wollen, bevor sie eine Leistung erbringen, dann aber gar nicht daran denken, sie wirklich auszuführen. Auch der Liebesbetrug mit Vorschüssen ist nicht neu – bereits in Vorinternetzeiten wurde reichlich Gebrauch davon gemacht, erst Geld für Fahrkosten zu kassieren und dann das versprochene Date nicht einzuhalten.
Tatort Internet: Liebesbetrüger (Scammer) unterwegs
Doch seit es das Internet gibt, werden Partnersuchende systematisch von kriminellen Elementen ausgenommen. Sie geben sich zumeist als Menschen aus, dien irgendwo im fernen Ausland leben, was erklären soll, warum sie jetzt keine Dates eingehen können. Nach einiger Zeit intensiven, teils durchaus intelligenten und schwärmerischen Gedankenaustausches beginnen sie, aus durchaus plausiblen Gründen Geld zu fordern, weil sie gerade „in der Klemme“ sind.
Also, machen wir es kurz und lassen wir mal die SOCA zu Wort kommen, die damit reichlich Erfahrungen hat:
Liebes-Vorschussbetrüger sind organisierte Kriminelle, deren bevorzugte Ziele Single-Anzeigenspalten und Dating Webseiten sind. Sie arbeiten mit falschen Profilen und unternehmen große Anstrengungen, um eine vertrauensvolle Beziehung zu ihren Opfern aufzubauen. Erst dann geben sie vor, dringend Geld zu benötigen und bitten ihre Opfer um Hilfe.
Wichtig daran ist, dass es sich laut SCOA um organisierte Kriminelle handelt, also nicht, wie oft verniedlichend behauptet wird, um an sich arme Teufel, die mit nicht anderem ihren Lebensunterhalt verdienen können.
SOCA berichtet weiterhin, dass es eine völlig neue Masche gibt, die noch weitgehend unbekannt ist: In einem im Januar 2010 bekannt gewordenen Fall wurde ein britischer Staatsbürger von einer Betrügerbande nach Westafrika gelockt, um dort die fiktive „Internetbekanntschaft“ zu treffen. Der Brite wurde entführ, gefangen gehalten und erst nach Zahlung einer Lösegeldsumme freigelassen.
Man kann allen Partnersuchenden raten: Lassen Sie die Finger von Frauen und Männer aus Nicht-EU-Staaten, die angeblich privat oder in Singlebörsen annoncieren. Geben Sie an solche Personen niemals persönliche Details bekannt und schreiben Sie nichts über Ihre Gefühle, auch wenn Sie dazu aufgefordert werden. Achten Sie auf jeden Widerspruch, den Sie in der Person finden, auch, wenn Sie telefonieren oder chatten, aber noch besser ist, diese Leute gar nicht erst an sich heranzulassen.