Schweigen ist nicht Gold, aber Reden auch nicht
Warum Frauen versuchen, die Welt anders zu begreifen als Männer, ist viel diskutiert worden. Einem Klischee folgende versuchen Männer nämlich, die Welt dadurch zu begreifen, dass sie diese beforschen, während Frauen sie begreifen, indem sie Erfahrungen darüber austauschen.
Beide Wege können zum Ziel führen – vorausgesetzt, die Männer haben dien Willen um Forschen und die Frauen die die passenden Dialogpartnerinnen. Kommen Frauen und Männer allerdings zusammen, so kann es Konflikte geben: Männer sind nicht die geschwätzigen Dialogpartner, die sich Frauen wünschen, und Frauen nicht so zupackend, gleich „ran an die Bouletten“ zu gehen.
Soweit die Situation – aber kann man daran etwas ändern? Ich meine, dergleichen ändert sich derzeit von selbst. Frauen können keine Unternehmerinnen werden, wenn jede Entscheidung stundenlang besprochen werden muss, und Männer können keine emotionalen Probleme begreifen oder vermitteln, wenn sie nicht darüber reden. Angeblich „nervt“ es ja die Frauen, wenn wir Männer schweigsam sind, doch haben wir unsere Gründe: Viel reden heißt auch viel missverständliches reden, und alleine um diese Missverständnisse auszuräumen, muss man wieder reden … und das kann natürlich dazu führen, dass wir das ursprüngliche Problem aus den Augen verlieren, statt es zu lösen. Aber zuhören? Das sollten wir schon, denke ich, denn der Hauptgewinn in der erfolgreichen Kommunikation liegt mit Sicherheit darin, dem Gegenüber zuzuhören. Wenn eine Eigenschaft „Gold“ ist, dann ist es die Fähigkeit, einfühlend oder auch lenkend zuzuhören.