Die Woche in Dating: Wissenschaft, Pille und anderer Blödsinn
Die Partnerwahl wird zu einem Kasperletheater degradiert: von teils wohlmeinenden, teils effektheischenden Ratgebern. Was sie behaupten, ist größtenteils Tinnef: Für die Treffen benötigt man keinen speziellen „Benimm-Kurs für Fräuleins der besseren Stände“ (und auch nicht für die Kerlchen) sondern man muss sich lediglich darüber klar werden, wer man IST, und was man WILL. Sicher – auch mit mir kann man über einzelne „Maßnahmen“ reden (zum Beispiel über die beiden großen „K“, Kommunikation und Kondome) aber ich sage auch klar: Wer sich selbst nicht sicher ist, sollte erst mal die Hand der Mami in sich abschütteln, bevor sie/er zu einem Date geht. In meinem eigenen kleinen Ratgeber diese Woche sage ich Ihnen deswegen überwiegend, welche Ratschläge VÖLLIG FALSCH sind.
Jugend und Partneragentur? Möglicherweise ein falscher Rat vom Marketing
Apropos falsch: Die Tendenz der Online-Partneragenturen geht gegenwärtig dahin, die Jugend zu erreichen and sie abzufischen. Möglicherweise sind sie dabei den falschen Marketing-Beratern zum Opfer gefallen: Die Zielgruppe der Zukunft soll angeblich oberhalb des 45.Lebensjahrs liegen – diese Prognose beruht jedenfalls auf Tatsachen aus den USA und nicht auf dem Wunschdenken der Marketing-Strategen – oder sollten sie gar von einer FACEBOOK-Panik befallen sein?
Wir wissen nichts, die Wissenschaft weiß alles über uns
Die Wissenschaftler sagen uns ja ständig, dass wir gar nicht wissen, was wer wir sind, was wir tun oder wie wir leben sollen, weil wir alle viel zu blöd dafür sind. Vielleicht auch, weil unsere Lebenserfahrung für sie einen Sch…dreck wert ist. Haben sie nicht jahrelang studiert, um alles besser zu wissen? Und dann kommen wir dümmlichen Zwerglein mit unserer abgewrackten Lebenserfahrung? Das darf nicht sein! Und also sagen uns die Damen und Herren Wissenschaftler, dass wir wissentlich alles falsch machen beim Dating – und raten uns dringend an, in Zukunft alles richtig zu machen. Das Ganze wäre ja noch erträglich, wenn dazu nicht dauernd dieselben tauben Tests (Big Five) verwendet würden, die schon lange auf den Müll der Geschichte gehören.
Marxismus und Feminismus als Scheuklappen
Noch mal Wissenschaft: Soziologie, Feminismus und Marxismus in der Kombination führen zu unglaublichen Schlussfolgerungen, zumal, wenn man betont geschlechtsspezifisch denkt. Aber irgendwie werden wir als Schreibzwerglein daran wohl nichts mehr ändern, wenn die angebliche Top-Intellektuelle Eva Illouz so etwas behauptet.
Kommunikation – Tipps für das Dating
In meinem Artikel über Dating und Kommunikation habe ich Klartext geredet: Wichtiger als all die dümmlichen Datingtipps im Kindergartenstil ist die Kommunikation beim Date. Ich kann mich nur immer wieder wundern, dass unser wichtigstes Kulturgut, die Kommunikation, in den Schulen so wenig beachtet wird.
Die skandalösen Pillen-Artikel und die deutsche Presse
Noch mal Wissenschaft – diesmal Wissenschaft und deutsche Presse. Im Grunde ist es skandalös, wie die deutsche Presse ihre Leser verdummt. Sicher, die Presse bringt nur Meldungen, und wenn schon mal eine Meldung dabei ist, die sensationell aufgemacht wurde, und die man 1:1 von der dpa übernehmen kann, dann ist es ihr gutes Recht, sie zu veröffentlichen. Doch dabei fällt ein dunkler Schlagschatten auf die völlig unkritischen Wissenschaftsredakteure, die auch die dreistesten „wissenschaftlichen“ Behauptungen durchgehen lassen, ohne sie wenigstes zu hinterfragen. Fazit: In der Presse liest es sich so, als ob Frauen mit der Einnahme der Pille bestimmen können, ob eine Beziehung dauerhaft sei oder nicht. Das ist, mit einem Wort, unseriös. Ich erkläre Ihnen gerne einmal, warum.
Ich schreibe selten über Dating-Communities, weil ich meine, dass die meisten meiner Leserinnen und Leser aus dem „Spielalter des Datings“ heraus sein müssten. Diesmal mache ich eine Ausnahme und schreibe über Badoo.
Wer sich für Dating-Martketing interessiert, sollte diesen Artikel lesen (er führr dann weiter zu einem ausführlicheren Artikel).
In eigener Sache? Sie haben sicher bemerkt, dass ich kaum noch Zeit finde, hier zu schreiben – ich habe auch noch ein paar Kunden, und sie warten ungerne, zumal, weil ich für meine Termintreue bekannt bin. Deswegen habe ich auch diese Woche wieder jede Menge Pressemitteilungen in die Rundablage geworfen – doch von einigen werden Sie auch in der Liebepur noch hören. Übrigens bin ich trotz Arbeitsüberlastung noch für Sie erreichbar – am besten mit vernünftigen Vorschlägen.