Wahres, Wichtiges und Ungenaues bei Excite – eine Aufklärung
Wir bei der Liebepur begrüßen sehr Artikel, in denen tatsächlich Aufklärung über Online-Dating betrieben wird – denn immer wieder stoßen wir in den Weiten des Internets auf Nebelkerzen.
Was bei Excite steht, hat mir überwiegend gefallen, insbesondere der Hinweis, man solle sich wirklich auf den Partner einlassen, Kompromisse auszuhalten und „sich selbst auch einmal zurückzustellen“.
Ein wenig schwierig fand ich dies (Quelle: Excite)
Sie sollten jedoch nur den Anbietern vertrauen, die Ihre Mitgliederanzahl veröffentlichen, das Verhältnis von Männern und Frauen offen legen sowie transparente Geschäftsbedingungen aufweisen können.
Nach Meinung der Liebepur sind „transparente Geschäftsbedingungen“ leider immer noch Glückssache. Sie können selbst den Test durchführen und mir einmal mitteilten, wie viele Mausklicks Sie bei den namhaften Anbietern brauchten, um hinter den Preis und die Abo-Bedingungen zu kommen, bevor sie sich angemeldet haben. Richtig ist, dass die meisten Anbieter heute das Verhältnis von Männern und Frauen angeben – aber auch hier ist Vorsicht geboten: Können sich Frauen kostenlos anmelden, Männer aber nicht, so kann man sich leicht auf einen „Frauenüberschuss“ berufen. Zudem ist die Altersstruktur nicht geleichmäßig verteilt – das heißt, dass auf einen 55-järigen Mann beispielweise weitaus mehr Frauen kommen als auf einen 25-Jähringen.
Die Anzahl der Mitglieder ist leider ein ganz dunkles Thema: 70 Millionen Partnersuchende gibt es kumulativ, wenn man die Fantasiezahlen der Anbieter zugrunde liegt – der Singlebörsen-Vergleich errechnete mit einer Faustformel, dass es tatsächlich vermutlich nur 7 Millionen Online-Partnersuchende in der Republik gibt. Ich setzte dem entgegen, dass davon bestenfalls eine Million Mitglieder ernsthaft einen Partner finden wollen, ja, ich glaube sogar, beweisen zu können, dass davon bestenfalls 350.000 Deutsche bei Online-Partneragenturen eingeschrieben sind.
Was mit bei Excite wieder gut gefiel: Man warnt ausdrücklich vor der Abofalle, die heute noch von den großen Partneragenturen verniedlicht wird. Excite sagt klipp und klar (Quelle wie eben):
Achten Sie beim Abschließen einen Vertrages darauf, dass Sie kein Abo eingehen, welches sich in unsinnigen Abständen verlängert. Denken Sie in jedem Fall an rechtzeitige Kündigung. Verlängern können Sie bei Bedarf immer noch, häufig sogar zu besseren Konditionen.
Das Abonnement ist einer der umstrittensten Erfindungen der Branche. Scheinargumente, das Abo habe sich doch bei Zeitungen, Zeitschriften und Telekommunikationsanbietern bewährt, widerlegen sich selbst: Ich brauch zwar ständig eine Zeitung, Strom, Gas und Wasser, einen Internet-Anschluss und ein Telefon, aber ich brauch nicht Jahrelang eine Online-Partnervermittlung.
Man sieht: Die erwünschte Transparenz noch lange nicht gegeben – und solange dies nicht der Fall ist, werden wir leider noch ständig von „Abzocke“ lesen und von Prozessen, in denen die Urteile mal kontra und mal pro Verbraucher fallen.