Die Woche in Dating – Singles, Mädchen und Ostdeutsche
Singles sind nicht identisch mit Partnersuchenden, und nicht alles, was sich „Dating“ nennt, hat etwas mit seriöser Partnersuche zu tun. „Seriös“ muss dabei beinahe auch neu definiert werden: ernsthaft und mit möglichst wenig Öffentlichkeit, aber nicht zwangsläufig mit dem Ziel einer Beziehung oder Ehe.
Social Dating, Dating, Single – eigentlich alles Müllbegriffe
Diese Gedanken kommen mir zwangsweise, wenn ich von den vielen „Datingseiten“ oder gar den modifizierten „Schnellschuss-Begegnungen“ lese, die heute als „Soziales Dating“ vermarktet werden. Liebe Freundinnen und Freunde, lasst euch sagen: Es gibt kein „Social Dating“. Wer es dennoch tut, ähnelt jemandem, der mit einem Schild auf der Brust herumläuft „ich suche einen Macker / eine Tusse“ – und er sollte sich nicht wundern, wenn er ins Gerede kommt. Man könnte „Social Dating“ natürlich auch mit dem Verhalten in einer Tanzschule vergleichen – dort kennt man einander zunächst ja auch nicht so genau und nimmt trotzdem einen leicht modifizierten erotischen Kontakt auf, den man eigentlich nicht ernst nimmt.
Diese Woche in Dating: PlentyOfFish hat nun ein Bezahlmodell, und ob es erfolgreich ist, wird sich erst noch erweisen müssen. In Deutschland ist die Albernheit „24 Dates in 24 Stunden“ ohne sichtbare Ergebnisse zu Ende gegangen, und ein Schauspieler meinte, sich zum Online-Dating äußern zu müssen. Ich beobachte interessiert Nerve.com, die ein völlig neues Modell der Partnersuche für urbane Menschen aus der Taufe heben wollen (eines der Modelle, die man in „klassischen Zeiten“ hatte, war schon sehr modern). FACEBOOK-Apps beschäftigen die ganze Welt – aber dabei zeigt sich deutlich: Wir wissen im Grunde gar nicht, wie diese „Apps“ tatsächlich verwendet werden. Aufgrund des geringen Preises eigenen sie sich auch für junge Leute, die spielerisch flirten. Ob es dabei wirklich um die Partnersuche geht, steht in den Sternen. „Dating“ ist zu einem der Top-Müllbegriffe geworden, „single“ übrigens auch.
Singletreffen und Single-Entertainment
Dann wären da noch die Singletreffen. Das Berühmteste läuft einen ganzen Monat (auch jetzt noch), und es verdient wirklich den Namen: Lisdoonvarna– das größte Single-Festival Europas, mit Menschen, die tatsächlich zumeist englischsprachige Partner suchen. Sehr seltsam mutet hingegen ein zusammengestricktes Touristikprogramm an, das in Alicante ebenfalls als „Singletreffen“ vermarktet werden sollte. Das wirft freilich die Frage auf, ob das reine „Entertainment“ in einer Stadt, die sonst mit Singles nichts am Hut hat, wirklich etwas bringt.
Hey, war da gar nichts Reales? Na klar – Partnersuche in Ostdeutschland ist immer noch schwierig – warum, das lesen Sie in der Liebepur. Und nur in der Liebepur lesen Sie auch Alternativen zu dem üblichen Gewäsch von „Datingratschlägen“ – hier finden Sie fünf Weisheiten, die Ihnen weiterhelfen.
Sinnliche, erotische und sexuelle Singlebörsen
Ein Selbstversuch auf Secret? Es ist schade, dass die Redakteurinnen niemals den vorletzten Schritt tun und sich tatsächlich mit den Herren treffen. (Oder die Redakteure mit den Damen). Das wäre immerhin sehr aufschlussreich. Den „letzten Schritt“, die feuchte Begegnung, erwarten wir ja gar nicht.
Immerhin ist Secret wenigstens „Secret“ – frauenfreundlich und mit Personenschutz, was man von vielen anderen Diensten leider nicht sagen kann. Ein Freund hat sich gerade bei einem dieser „erotischen Datingdienste“ angemeldet und bekommt nun im Zwei-Tages-Rhythmus immer dieselben Damen vorgeschlagen – zumeist bezeichnen sie „Busen und Po“ als ihre wesentlichen Attribute. Ein anderer Dienst geht noch weiter uns zeigt (öffentlich, ohne Anmeldung) detaillierte Fotos, die „bei der Sache“ aufgenommen wurden. Die Namen verschweige ich hier, kann Ihnen aber versichern, dass es sie wirklich gibt.
Statistik ist, wenn man es trotzdem glaubt
Bei der Humorfraktion landeten diesmal 0,7 Dates pro Single pro Monat – wir finden, dass dies eine sehr gute Quote ist. Die Redaktion von FS24 meinte, dies sei eine schlechte Quote. So unterschiedlich sind halt die Ansichten. Wenn Sie selbst nachrechnen wollen, kommen Sie allerdings nicht auf 8,4 Dates – pro Jahr pro suchenden Single, sondern pro Single. Ich sage ja immer: Vorsicht mit der Statistik – sie führt in die Irre.
Der Griff ins Klo und Übervater Freud
Oh, Hallo Wissenschaft, auf ein Wort: Wir wissen mittlerweile, dass euer Übervater Freud uns erklärt hat, man müsse alle Probleme des Lebens in der Jugend suchen. Leider hat er aber nicht gewusst, wie man im Erwachsenenleben darüber hinwegkommt, und diese schräge Konstellation existiert bis heute. Also: Die Hinwendung zu falschen Partner nicht in der Jugend suchen, sondern sich selbst aktiv beobachten. Dazu allerdings ein kleiner Schlenker am Rande: Wenn man immer an den „Falschen“ kommt, unterstellt man, dass es den „Richtigen“ gibt. Logisch ergibt dies keinen Sinn und Psycho-Logisch auch nicht: Wer gerne in Illusionen lebt, braucht einfach „falsche“ Partner, sonst platzt die eigene Lebenslüge. Haben Sie das schon einmal so gesehen?
Neidhammel und Neidzicken
Nochmals Wissenschaft zum Abgewöhnen: Ei hoppla, ihr „Mädchen“ da draußen, seid froh, wenn ihr einen guten Teddy/Sportwagen/Job/Mann geschenkt bekommt – und löst euch von den Freundinnen, die euch so etwas neiden. Neidhammel und Neidzicken sind wirklich widerlich. Übrigens: Ich vermisse Ihre Verlinkungen mit der Liebepur immer noch, vor allem, wenn Sie einen Artikel von mir als Vorbild nehmen. Ich bin ja nun wirklich kein Neidhammel und gönne Ihnen Ihre wirtschaftlichen Erfolge – Sie sollten aber bedenken, dass dieses Magazin nicht aus wirtschaftlichen Gründen betrieben wird, sondern um der Wahrheit willen.