White Label Dating will in Deutschland stark werden
White Label Dating ist ein Begriff, den man ungefähr so definieren kann: Drin ist eine Singlebörse, die jemand anderem gehört, und draußen steht der eigene Name drauf.
Die Betreiber der White-Label-Idee schwören darauf, dass es Sinn hat, und werben mit einem bereits vorhandenen Mitgliederstamm von teils bis zu 400.000 Mitgliedern, der allerdings nicht differenziert offengelegt wird – eine allgemeine Krankheit der Dating-Branche.
Unternehmensziel ist dabei, für eine praktisch kostenlose Verbreitung der Basis-Singlebörse zu sorgen, indem man andere Unternehmen anregt, die gleiche Börse unter einem neuen Namen zu vermarkten.
So heißt es in einer Pressemitteilung eines Anbieters:
Der Neueinsteiger fängt also nicht mit Null Usern an sondern bekommt ein bereits belebtes, funktionierendes Portal. Das Angebot richtet sich an Verlage die einen Einstieg suchen ebenso wie an Inhaber einer guten, aussagekräftigen Domain oder Betreiber von bestehenden Portalen die einen Mehrwert für Ihre User suchen.
Ein anderes Unternehmen argumentiert ebenfalls in einer Pressemitteilung so:
Das Produkt … setzt dabei genau an dieser Problemstellung an: Als Ersatz zu den klassischen Kontaktanzeigenmärkten der Tageszeitungen wird ein thematisch passendes Datingportal im Gewand der etablierten Marke des Verlages angeboten – inklusive einer prall gefüllten Datenbank mit regionalen Kontaktsuchenden.
In dieser Pressemitteilung wird allerdings nichts über die Herkunft der „prall gefüllten Datenbank“ gesagt.
So weit – so gut. Und was bekommt der Neueinsteiger dafür letztendlich? Ausgelobt wird zumeist eine Beteiligung am Umsatz, die zwar großzügig kling (üblicherweise gegen 50 Prozent maximal) – aber das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass man kräftig in die Online-Akquisition gehen muss, was entweder Geld oder Zeit kostet. Ob es sich lohnt? Ich muss gestehen – ich weiß es nicht. Allerdings kann ich Ihnen so viel verraten: Die meisten Menschen unterschätzen den Aufwand, der heute nötig ist, um auch nur einen einzigen Neukunden für eine Singlebörse zu gewinnen. Ob dieser Aufwand in irgendeinem vernünftigen Verhältnis zum Ertrag steht? Die Liebepur ist sehr gespannt, darauf Antworten zu bekommen.
