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Die Kosten für den neuen Partner: Von Lau bis Dreitausend

Geplant waren sie nicht als Dating-Seiten: Facebook und Badoo. Inzwischen lässt sich Facebook gerne gefallen, als Dating-Paradies bezeichnet zu werden, und Badoo legt es mit aller Kraft darauf an, partnersuchende Singles zu gewinnen. Vorausgesetzt natürlich, man will in aller Öffentlichkeit suchen und man kann seine Wünsche auf ein Minimum zurückschrauben. Denn die sogenannten „sozialen Netzwerke“ sind Massenbewegungen, bei denen man als partnersuchender Single gewissermaßen die „Nadel im Heuhaufen“ suchen muss. Das „Loverty-Blog“ schreibt:

«Die Kostenlos-Kultur auf Facebook irritiert vermutlich die Macher der großen Partnerbörsen mit ihrer etablierten Bezahl-Modellen. »

Das ist sicherlich nicht der Fall. Die sogenannte „Kostenloskultur“ ist in Wahrheit eine „Verwertungskultur“ von Benutzerdaten und eine Veröffentlichungs(un)kultur der Privatheit. Nebenbei bemerkt ist Badoo zwar in der Basis kostenlos, wer aber auffallen will, wird ständig angemahnt, doch Zusatznutzen einzukaufen, der dann durchaus Geld kostet.

Lohnt es sich überhaupt, seine Partnerin oder seinen Partner „für lau“ zu suchen? Und was ist wirklich preiswert?

Meine Prognose: Der Trend zum „kostenlosen“ Dating-Dinest hält nur dort an, wo man nichts ist und nicht viel erwartet. Dabei kann es durchaus geschehen, dass Social Communities wie Facebook den kostenlosen Singlebörsen einen Teil ihres Wasser abgraben. Nicht zu erwarten ist hingegen, dass Casual Dating oder Seriöses Dating mit dem Ziel der dauerhaften Partnerschaft („Matchmaking“, Partneragenturen) Schaden nehmen. Denn nach wie vor steigt der Wunsch nach dem Schutz privater Daten mit dem persönlichen und wirtschaftlichen Erfolg. Dann schlägt man eben denn sichereren und etwas teureren Weg ein. Sicher gibt es einige Agenturen, die preiswerter sind oder mit dem „Freemium“-Modell arbeiten, wie beispielsweise „Loverty“. Doch die Klientel, die seriös sucht, ist im Allgemeinen auch bereit, seriös zu bezahlen – man ist es nicht anders gewohnt.

Die Partnersuche ist so billig wie nie zuvor

Ich bin mit vielen anderen (auch mit den Loverty-Gründern) der Meinung, dass die „etablierten“ Partneragenturen zu teuer sind. Aber ich sehe in der gegenwärtigen Situation auch kaum Wege, dies zu ändern. Partneragenturen sind zu einem Markenartikel geworden, und die Pflege der Marke verschlingt viel Geld. Aber das ist nur ein kleiner Teil der Wahrheit, denn genau genommen ist die seriöse Partnersuche heute so billig wie noch nie. Ein Jahresabonnement kostet unter 30 Euro pro Monat – und das ist, vergleichen mit den früheren Heiratsanzeigen, ein Klacks, der sozusagen aus der Portokasse bezahlt wird.

Es kommt eben immer darauf an, was man vergleicht: Für 12 Anzeigen im Jahr in einer renommierten deutschen Wochenzeitung kosten gegen 250 Euro pro Anzeige, macht 3000 Euro im Jahr. Der Preis gilt für eine durchschnittliche Platzierung und eine relativ kleine Anzeige. Bei genau diesen 3000 Euro beginnen auch die Kosten bei seriösen Partnervermittlern, die „handverlesen“ arbeiten. Je nach den Kundenvorstellungen vom Service und vom Angebot können sie locker auf 10.000 Euro steigen. Wer will da bitte über Kosten von unter 360 Euro pro Jahr meckern?

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