Studie behauptet: Der „ähnliche Lebensplan“ ist das höchste Ziel
Es wird immer wieder behauptet, dass es bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und Charaktereigenschaften gäbe, die für den Erfolg einer Beziehung relevant seien. Doch was muss noch hinzukommen? Hier herrscht vielfach die Meinung, dass Einstellungen, Wertorientierungen und Gewohnheiten eine große Rolle spielen. Hinzu kommen noch Faktoren, die unabänderlich sind, wie beispielsweise die soziale Herkunft.
Nehmen wir einmal an, dass diese Aussagen stimmen würden, dann müssten wir uns dennoch fragen, wie denn die Partnersuchenden selbst diese Dinge sehen. Dabei kamen überraschende Ergebnisse heraus, die ich einer neuen bevölkerungsrepräsentativen Studie von PARSHIP entnehme:
An der Spitze der für eine Partnerschaft förderlichen Faktoren setzten die Befragten mit fast 80 Prozent einen ähnlichen Lebensplan und ein ähnliches Wertesystem. Eine besondere Bedeutung schien Geld bei der Bewertung zu spielen: auf Platz drei und vier rangierten finanzielle Themen wie „Umgang mit Geld“ rund „finanzielle Sicherheit“. Interessant war, dass „politische Ansichten“ oder „religiöser Hintergrund“ von den befragten offenbar vom angeblich wichtigen „Wertesystem“ abgetrennt werden konnten: Sie kamen nur auf Rang 11 und 12 mit vergleichsweise verschwindend geringer Nennungen.
Wie bei vielen Befragungen ähnlicher Art fehlten namhafte Eigenschaften wie beispielsweise Humor, Lebensfreude, Sexualität, physische Attraktivität, Problemlösungskompetenz oder die Fähigkeit, dem anderen die Freiheit zur eigenen Entfaltung einzuräumen.
Möglicherweise unterscheidet sich diese Studie deshalb von anderen namhaften Studien, wie beispielsweise dem „LoveGeist Report 2011“, der zu anderen Ergebnissen kam. In dieser Studie siegten (in dieser Reihenfolge) die gleichen Vorstellungen von Vertrauen ineinander, Ähnlichkeiten in den sexuellen Wünschen, ähnliche Wertvorstellungen und eine ähnliche Art von Humor. Interessant ist ebenso, dass eine frühere, aber recht ähnliche Erhebung von PARSHIP abweichende Antworten erbrachte.
Hier die Ergebnisse:
Aktuelle Studie:
Besonders wichtig für eine „stabile Partnerschaft“:*:
1. Ähnlicher Lebensplan: (79 % )
2. Ähnliches Wertesystem: (77 %)
3. Ähnliches Verhältnis zum Umgang mit Geld: (69 %)
4. Finanzielle Sicherheit: (56 %)
5. Ähnliche Hobbys: (56 %)
6. Gleiches Bildungsniveau: (51 %)
7. Einverständnis durch die Familie: (49 %)
8. Ähnlicher sozialer Hintergrund: (49 %)
9. Einverständnis durch Freunde: (42 % )
10. Ähnlicher Tagesrhythmus: (41 %)
11. Ähnliche politische Ansichten: (28 %)
12. Ähnlicher religiöser Hintergrund: (25 %)
Die alte Studie zum Vergleich:
Besonders wichtig für eine „glückliche Beziehung“*:
1. Gegenseitige Unterstützung bei Problemen (78 %)
2. Kompromissbereitschaft (66 %)
3. Regelmäßige Gespräche und Gedankenaustausch (50 %)
4. Gleichberechtigung in der Beziehung (50 %)
5. Regelmäßiger Austausch von Zärtlichkeiten (44 %)
6. Gegenseitig Freiräume geben (42 %)
7. Konfliktfähigkeit (41 %)
8. Befriedigendes Sexualleben (39 %)
9. Gemeinsame Freizeitinteressen / Hobbys (19 %)
10. Gemeinsame Vorstellung bei Familienplanung und Kindererziehung (17 %)
11. Finanzielle Sicherheit (13 %)
12. Gutes Verhältnis zu Freundeskreis / Familie des Partners (10 %)
13. Gleiche Auffassung im Hinblick auf gemeinsame Ausgaben (10 %)
* Mehrfachnennungen waren möglich.
Es mag ja sein, dass sich eine „glückliche Beziehung“ von einer „stabilen Partnerschaft unterscheidet, aber wäre dies so, dann müssten (bei derartigen Unterschieden) stabile Partnerschaften nicht glücklich, und glückliche Partnerschaften nicht stabil sein.
Zahlenquellen: PARSHIP-Pressemitteilungen.
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