Das Blind Date: abends, samstags oder um Mitternacht?
Lassen Sie mich erst einmal dies sagen: Es gibt keinen „falschen Tag“ oder eine „falsche Stunde“ für ein Blind Date.
Doch was spricht nun eigentlich für einen bestimmten Tag oder eine bestimmte Tageszeit? Schon Louis Armstrong sang: „Don´t Forget Our Mondaydate“, wohl wissend, dass ein Date, das am vergangenen Dienstag vereinbart wurde, wohl kaum am Montag durchgeführt wird. Also scheidet der Montag für Blind Dates zumeist aus. Der Dienstag und der Donnerstag gelten als Tage, an denen wirklich interessierte Menschen miteinander ausgehen, während der Mittwoch wegen des eher gewöhnlichen Publikums verpönt ist. Wer also Ruhe will für informative oder sinnliche Unterhaltung, der sollte dienstags oder donnerstags ausgehen. Der Freitag? In vielen Ländern ist die Freitagnacht fürs Grölen und Besaufen vorgesehen –also Vorsicht. Auch in Deutschland ist die Sache nicht unbedingt sinnvoll: Dennoch verabreden sich viele Paare fürs Blind Date am Freitag, vor allem natürlich unter Menschen, die samstags nicht arbeiten.
Samstag ist der sinnvollste Wochentage für Ihr Date
Welcher Wochentag ist denn nun sinnvoll? Der Samstag – aber dann bitte nicht am Abend und kein Kino. Der Nachmittag ist die beste Zeit, um zu entspannen, zu überlegen und dann vielleicht sogar den Abend und die Nacht mit dem neuen Partner zu verbringen – wenn es klappt. Da dies nur in einem in fünf bis sieben Begegnungen so ist, wäre es allerdings unklug, alle Verabredungen auf Samstage zu legen.
Was sagt dazu die neueste Elite-Partner-Umfrage (laut „Bick“ au der Eidgenossenschaft)?
«Singles haben am Wochenende die meisten Dates. Insbesondere der Samstag steht hoch im Kurs: 41 Prozent der Ungebundenen legen ihre romantischen Treffen auf diesen Tag. »
Doch halt – da fehlt noch der obligatorische Richterspruch der Hauspsychologin. Sie warnt vor dem abendlichen Dinner zu zweit – und rät zum Lunch oder einem nachmittäglichen Spaziergang am Samstag.
Was aber ist Abenden eigentlich „kreuzfalsch“ (Schweizer „Blick“) oder „total verkehrt“ (Lisa Fischbach)?
Das verrät sie uns nicht, wenn man einmal die „Dinnerwarnung“ ignoriert, was man getrost tun kann, denn nicht jedes abendliche Date ist ein Dinner-Date.
Recht unterschiedlich kann man auch diese Aussage interpretieren:
«Beim ersten Treffen geht es vor allem darum, ob man einander sympathisch findet. Um das herauszufinden, brauchen wir nur wenige Augenblicke. »
Die Augenblicke und die Treffen zwischen Tür und Angel
Nun kenne ich die Psychologenmeinung inzwischen zur Genüge, dass man nur „wenige Augenblicke“ brauche, um Sympathien festzustellen. Wäre das so, dann wären Speed Dates der ideale Balzplatz. Aber damit nicht genug: was, wenn man sich nun tatsächlich sympathisch findet? Muss man dann ein zweites Date verabreden, weil man sich zwischen Tür und Angel beim Lunch getroffen hat? Wäre es nicht wirklich besser, die Zeit „nach hinten offen“ zu lassen?
Die Großstadt als Maßstab?
Ich rede gerne Tacheles, und deshalb sei dies gesagt: Was im „Blick“ behauptet wird, gilt für Blind Dates, bei denen beide Partner in der Großstadt wohnen. Da kann man sich schon mal etwas unqualifiziert verabreden, und wenn es nichts ist, dann geht man eben wieder auseinander – und wenn es etwas ist, dann bleibt man eben noch ein bisschen zusammen.
Was aber, wenn beide Partner reisen mussten, um zu ihrem Date zu kommen? Was, wenn das zweite Date in weiter Ferne liegt und das erste Date schon zu einer wichtigen Vorentscheidung führen soll?
Sie erraten es? Dating-Tipps sind immer einseitig und fast immer besserwisserisch. Mein Rat: Verabreden Sie sich, wenn Sie Zeit haben, und nehmen Sie sich Zeit, um sich zu verabreden. Ob Sie dies nachmittags, abends, um Mitternacht oder morgens um drei Uhr tun, kann an Ihren Arbeitszeiten oder den Flugplänen liegen. Das Einzige, was Sie niemals tun sollten: Zwei Blind Dates kurz hintereinander einplanen.
Zitate aus dem Schweizer Blick nach einer Pressemitteilung von EliteParter.