Sex in der Ehe , die Roche und die Schoßgebete
Was will die „Empörerfraktion“ unter den deutschen Gutmenschen, Kirchgängern und Boulevardblattlesern denn nun erreichen? Da schreibt eine Frau ein Buch, die eigentlich nicht so richtig schreiben kann – das geht anderen auch so. Sie hat damit einen gigantischen Erfolg, der sich nun voraussichtlich wiederholen wird – das ist doch gut, oder stört sich irgendjemand von Ihnen am Erfolg? Das Buch „Schoßgebete“ wird sich auch weitgehend ohne Marketingmaßnahme verkaufen – das ist doch toll, oder etwa nicht?
Ach, bevor ich es vergesse: Das Buch wird nach Verlautbarungen von Sex in der Ehe handeln. Na bitte, das Thema war schon lange fällig.
Ja – und nun? Ist irgend etwas falsch daran?
Nein – keinesfalls. Falsch ist die scheinheilige Empörung – wir wissen mittlerweile ja, aus welcher Ecke sie überwiegend kommt.
Das Buch „Schoßgebete“, das neue Werk von Charlotte Roche, wird sicher wieder von denselben Leuten verrissen werden, die ihr schon den Erfolg mit ihrem Erstlingswerk nicht gegönnt haben. Es ist eben auch schwer für Deutsche, anderen den Erfolg zu gönnen.