Aussteigen aus der Partnersuche – warum?
Hienieden ist bekanntlich ein Jammertal, und erst im jenseits ist Jubel und Jauchzen – diesen Eindruck bekomme ich oft, wenn ich Berichte erfolgloser partnersuchender Frauen lese (Männer schreiben deutlich seltener über ihre Dating-Misserfolge).
Die Dame, die gerade in der WELT schreibt, hat zumindest etwas richtig gemacht: Sie hat wirklich eine Beziehung gewollt – nur sagt sie, nicht, welche sie anstrebte. Doch gerade dieser zweite Punkt ist wichtig: Was will ich von meinem Partner? Was muss heute sein, was will ich innerhalb von sechs Wochen, was innerhalb von sechs Monaten? Wo will ich mit ihm in sechs Jahren sein?
Sie schreibt in der WELT am SONNTAG:
Ich habe eine Beziehung gewollt, ich habe was dafür getan, habe Zeit, Geld, Gefühl investiert, aber es hat nicht hingehauen.
Das klingt glaubhaft, doch bleibt eines anzumerken: Geld, Zeit und auch Gefühl in die Partnersuche zu „investieren“ ist sozusagen obligatorisch, oder sagen wir es mal so: das ist, gemeinsam mit dem Willen zur Partnerschaft, die Mindestanforderung.
Besser allerdings ist es, zu wissen, wofür man einen Partner sucht, wie weit man dafür gehen würde und auf welche Bestandteile des bisherigen Lebens man verzichten kann.
Was immer die Autorin sich gewünscht hat. Am Ende zieht sie ein Fazit, das die Gründe für das momentane Scheitern wieder bei den Männern sucht (Zitat: WamS):
Um die 40 ist leider ein schlechtes Alter für die Partnersuche. Für Männer, die nicht ausschließen wollen, eventuell noch eine Familie zu gründen, ist man nicht mehr lange genug fruchtbar, und für jene Männer, die auf keinen Fall (weitere) Kinder wollen, ist man wiederum noch zu fruchtbar.“
Wenn Sie mich als Mann fragen: Wenn das die unterschwellige Frage bei der Partnersuche „um die 40“ war, dann verstehe ich die Schwierigkeiten, die dabei entstanden sind. Doch dies kann kaum die Kernfrage gewesen sein, warum keine Partnerschaft zustande kam – und so erfahren wir am Ende nicht, was die tatsächlichen Gründe dafür waren, am Ende stets „an die Falschen“ zu geraten.