Die Wochen in Dating: Erfolge und Misserfolge sind erklärbar
Die Partnersuche kann man als Geschäft sehen – und diesen Scheuklappenblick haben mittlerweile sowohl Anbieter wie auch Beobachter. Man kann sie aber auch als Kulturauftrag sehen – dann hat die Gesellschaft den Schwarzen Peter, weil sie die neue Kultur des Online-Dating selig verschlafen hat. Übrigens wandelt sich diese Kultur gerade wieder einmal – traditionelle Singlebörsen im Internet verlieren an Umsatz.
Frauen haben Erfolg – aber nicht mit falschen Prophetinnen
Doch – was will eigentlich der Kunde? Keine Frage – er will den Dating-Erfolg, und ihn interessiert einen feuchten Kehricht, was die Anbieter, Kritiker, Kulturpäpste oder Wissenschaftler dazu ständig „meinen“. Ein typisches Beispiel ist die gegenwärtige „Frauendiskussion“ – da stimmt alles nicht, was behauptet wird – weder beim Dating noch bei der Karriere. Eine Frau, die glaubt, sie müsste dauernd an ihrem Rollenbild herumpinseln, ist hier wie dort untragbar. Vielleicht sollten Frauen nicht so sehr auf die falschen Prophetinnen aus den eigenen Reihen hören, sondern daran denken, dass ihr Pragmatismus viele Probleme lösen kann.
Journalistinnen sollten sich nicht „mal eben“ bei einer Online-Partnervermittlung anmelden und dann einen Artikel darüber schreiben – das ist unredlich. Trotzdem wird es getan, weil das Thema offenbar so geil ist. Wem es nützt? Dem Ego, der Auflage?
Misserfolg: stecken bleiben im Flaschenhals des Datings
Frauen sind immer wieder im Gespräch – und Frauen ab 40 sowieso. Sie haben das größte Lustpotenzial aller partnersuchenden Frauen, wenn man einem Blog glauben darf – aber sie bleiben trocken wie in der Wüste, bildlich gesprochen. An wem es liegt? An den Männern? Nein – vor allem daran, dass sich Partnersuchende zu sehr an fest gefügte Muster klammern – dazu habe ich diese Woche drei zusammenhängende Artikel veröffentlicht, die den sogenannten „Flaschenhals“ behandeln, in dem Partnersuchende häufig fest stecken. Doch keine Angst – der Weg hinaus wird ebenfalls beschrieben.
Erfolg: Wie man dem Flaschenhals ein Schnippchen schlägt
Misserfolge durch Flaschenhals-Fallen kommen zwar ziemlich häufig vor, müssen aber nicht sein. Ich erkläre ausführlich, die Probleme, aus denen heraus Misserfolge entstehen und wie der „Weg drumherum“ funktionieren kann, und warum es nicht immer eine gute Idee ist, auf „feste und dauerhafte Partnerschaften“ zu bauen.
Erfolg: die Person gehört in den Mittelpunkt
Übrigens – bei der Partnersuche kommt es zunächst ausschließlich auf die Person an, die sucht. Je mehr sie von sich weiß, umso interessanter wird es, den eigenen Weg der Suche zu finden – und zu genießen. In der Dating-Philosophie für Fortgeschrittene finden Sie interessante Hinweise darauf, und wie sie die eigenen Grenzen abstecken und überwinden können, sagen wir Ihnen auch.
Forscher werden hier bekanntlich kritisch beleuchtet – aber was man über Speed-Dating herausgefunden hat, klingt sehr plausibel.
Missgeleitet: alberne Kleinbürgermoral
Recht albern hingegen ist die Kleinbürgermoral, die immer noch in den Köpfen herumspukt: Warum sollte ein Mann, der beim zweiten Date Sex ohne Kondom will, eine Gefahr sein, während man einer Frau, die dies wünscht, dies verzeiht, weil vorausgesetzt wird, dass sie nur wenige Lover hatte? Interessant ist allerdings eher die aufgeplusterte Empörung darüber, dass ein Mann es wagt, einer Frau anzutragen, beim zweiten Date mit ihr zu schlafen. Kondome gehören zum Date – aber moralische Ratschläge? Nein, darauf sollten Erwachsene nun wirklich verzichten.
Im Sommerloch: Mal wieder Borghild
Dien Internet-Dummbeutel sind mal wieder auf etwas hereingefallen, und mit ihnen eine große Anzahl von Journalistenkollegen, die fleißig bei der SUN abschrieben, haben, die versucht hat, die Nazi-Sexpuppe Borghild wieder aufleben zu lassen.
Ja, und ich? Ich bin in meinem neuen Büro der „Rosinentexte“. Das Archiv ist inzwischen auch wieder da, und im Prinzip kann ich für Sie alle etwas tun, wenn ich nicht gerade als Bildaufhänger oder Möbelzusammenbastler missbraucht werde – auch das kommt vor. Sie können mich übrigens jederzeit nutzen und Fragen zu den Artikel stellen. Davon wird – meiner bescheidenen Meinung nach, viel zu wenig Gebrauch gemacht.