Warum „Speed Dating“ kaum etwas nützt
Bevor ich Ihnen sage, warum „Speed Dating“ für die Partnersuche relativ ungeeignet ist, sage ich Ihnen, wann es wirklich sinnvoll, nützlich und effektiv ist: Wenn zwei Gruppen zusammen kommen, die beide etwas zu bieten haben, was der andere gebrauchen kann. Das ist beispielsweise beim Azubi-Speed-Date der Fall oder bei anderen Veranstaltungen aus dem Geschäftsleben: klare Vorstellungen und klare Erwartungen auf beiden Seiten ergeben schnelle Kontakte und baldige Abschlüsse.
Was ist anders beim „romantischen“ Speed-Date? Vor allem eines: Hier kommen Menschen mit völlig unterschiedlichen Wünschen und Vorstellungen zusammen, deren einziges dünnes Band zueinander sein könnte, dass beide einsam sind und deswegen gerne einen Partner hätten – irgendwie, irgendwann und für irgendetwas. Die meisten Anbieter scheren sich nicht darum, ob die Teilnehmer wenigstens sozialkompatibel sind – so wie sie kommen, so werden sie gesetzt.
Wer ziemlich beliebig Kontakte sucht, wird vielleicht fündig
Die entscheidende Frage dabei ist stets, wie man die Suche selber auffasst. Wer zufrieden damit ist, in irgendeiner Weise irgendeinen Partner zu finden, mit dem man einmal ausgehen und „weitersehen“ kann, dann ist auch Speed Dating effektiv, wenn man aber einen Partner sucht, der bestimmte Eigenschaften hat, die man als sinnvoll erkannt hat, dann ist es so gut wie unmöglich, sich beim Speed-Dating durchzusetzen. Wie Wissenschaftler inzwischen feststellten, fallen die Suchenden bei Speed Dating Veranstaltungen schnell auf Eigenschaften herein, die leicht zu ermitteln sind, wie etwa Alter und Größe, oder äußerliche Attraktivität in Schönheit und Haltung. Alle Eigenschaften, die schwer zu ermitteln sind, werden hingegen durch die Zeitschranke fallen – normalerweise ist es nötig, eine Eigenschaft bei einem Menschen mindestens drei Mal aus unterschiedlicher Sicht abzufragen, und dann in Ruhe zuzuhören, wenn die Antworten gegeben werden – die ist beim Speed Dating illusorisch.
Auswahl oder Zufall – was ist wichtiger?
Die Wissenschaftler, die dieses Phänomen untersucht haben, wollten der Frage näher kommen, ob die „positive Auswahl“ (also die infrage kommenden Partner) eher auf die Möglichkeit der Begegnung oder auf eine gezielte Auswahl anhand von Eigenschaften zurückzuführen ist. Dies Thema ist für alle Partnersuchende von Bedeutung – und es ist so wichtig, dass ich Ihnen gerne noch einmal einen kompletten Artikel darüber schreibe.
Wenn Sie heute schon Ideen dazu haben – bitte schön. Schreiben Sie der Liebepur.
Quellen: Online Dating Magazine, Scientific American, Social Science Research Network.
