Das lustige Datingleben und die wichtig genommene Nichtigkeit
Lustig ist das Datingleben … jedenfalls als Redakteurin. Da meldet man sich „mal eben“ abends bei ElitePartner an, so ganz aus Spaß, und selbstverständlich (wie fast alle anderen Online-Dater auch) völlig ohne Vorbereitung. Die Redakteurin der TAZ erkannte sofort, dass die wenigsten der 251 Berliner Männer infrage kamen, weil sie den Satz „das besondere an mir ist, dass …“ nicht zu ihrer Zufriedenheit vollendeten konnten.
Dies verwundert wiederum nicht, denn, wie ich bereits mehrfach schrieb: Fast alle Online-Neulinge gehen recht blauäugig an die ersten Schritte des Datings heran. Hätten die Männer gewusst, wie kritisch manche Damen auf derartige Nichtigkeiten schauen, dann hätten sie sich vielleicht mehr Mühe gegeben.
Oh, wollen Sie wissen, was meine Antwort auf diese Frage gewesen wäre?
Das Besondere an mir ist, dass ich niemals die Frage danach beantworten würde, was das Besondere an mir ist.
So ähnlich jedenfalls hätte vermutlich auch Groucho Marx geantwortet, und ich will noch einen Satz ergänzen: Ich hasse all diese Fragen nach meinen Eigenschaften und Vorlieben – inzwischen wird man überall gefragt, welche Bücher man liest, welche Filme man gerne sieht und welche Musik man am liebsten hört. Wenn ich etwas über mich sagen möchte, dann sage ich es in ganzen Sätzen. Ein Satz wie „Das Besondere an mir ist, dass …“ käme wahrscheinlich darin nicht vor – und insoweit verstehe ich Menschen nun wieder, die in die Lücken unausgefüllter Sätze einfach irgendeinen dummen Spruch hineinschreiben.