Die Woche in Dating: Frauen, Lust und mittlere Jahre
Frauen und mittlere Jahre – das ist eines der Themen, dass sie in der Liebepur reaktiv häufig finden. Der Grund liegt darin, dass sich neben den jungen Männern zwischen 21 und 34 vor allem Frauen in mittleren Jahren beklagen, beim Internet-Dating die düpierten zu sein. Mathematisch belegbar ist, wie dünn die Luft für Frauen am Männermarkt wird, sobald sie die 40 überschreiten – aber der eigentliche, tiefere Grund liegt nicht in Zahlenspielen, sondern in der inneren Haltung. Die ist schwer zu verändern – doch es wäre einen Versuch wert – meine ich jedenfalls. Deshalb steht in der Liebepur, wie Sie dies alles zu Ihren Gunsten verändern können: So bringen Sie Ihre Fähigkeiten an den Mann.
Frauen über 40 – Trotz Lustpotenzial keine Männer?
Das Problem der Frauen ab etwa 38, einen geeigneten Partner zu finden, ist vielschichtig. Mehrere Medien haben drauf hingewiesen, dass Frauen über 40 ein erhebliches Lustpotenzial haben, das Ihnen die Welt der Männer eigentlich öffnen müsste. Warum es dennoch nicht gelingt, lesen Sie diese Woche in der Liebepur im Artikel „unsichtbar für Männer“.
Apropos Frauen:Liebesromane sind jetzt angeblich schädlich, und da Pornos auch schädlich sind und andere Unterhaltungsliteratur sowieso, bleiben Ihnen nur die Werke namhafter Literatur-Nobelpreisträger und die Bibel. Natürlich stamm das Geschwätz über den Unwert der Liebesromane aus „berufenem Munde“ – so nennen sich die Vielschwätzer doch, oder irre ich mich?
Rat für gute Umgangsformen: Das Handy bleibt aus
In unserem praktischen Ratgeber haben wir mal klargestellt: Mädchen, Frauen und Damen – eure Handys bleiben während des Dates ausgeschaltet. Das Argument, eure beste Freundin könnte euch dann nicht „covern“ ist wirklich Blödsinn. Die Gefahr beginnt erst, wenn ihr zu einem Mann ins Auto steigt oder in die Wohnung geht – und dann könnt ihr das Handy meinetwegen wieder einschalten, obgleich ich bezweifele, dass Freundinnen euch wirklich „covern“ können.
Sinnvolles zum „zweiten Date“ lese ich selten – doch diesmal gab es einen interessanten Beitrag auf „Herzklopfen“ – und weil man inzwischen sinnvolle Beiträge in vielen Firmenblogs mit der Lupe suchen muss, von hier einmal ein ausdrückliches Lob für das Herzklopfen-Blog.
In der Grauzone pseudowissenschaftlicher Untersuchungen fanden wir diesmal, dass Wohlstand den Gelegenheitssex nach sich zieht. Ob die „neuen Technologien“ hingegen den Gelegenheitssex fördern, wie C-Date behauptet, ist schwer zu beweisen. Das geht ein bisschen in die Richtung: Wir sind für nichts verantwortlich, das Internet ist an allem schuld.
Kritik am Internet-Dating: Kein „normaler Weg“?
Ja, das Internet – das Dating im Internet ist laut einer wohlbekannten Lebensberaterin „Medium Nummer 1 für Menschen, die auf normalem Wege niemanden kennenlernen“. Das müssen Sie selber lesen, um zu glauben, dass jemand so etwas heute noch schreibt. Mit stand jedenfalls der Mund offen. Wenn ich hier doch noch etwas ergänze, dann um Ihnen dies deutlich zu machen: Die Partnersuche im 21. Jahrhundert per Partneragentur oder Singlebörse ist keine Fortsetzung der arrangierten Begegnungen des Bürgertums – sondern sie ist ein Prozess, der Körper, Geist und Seele entfesselt, und bei dem neben Hoffnungen und Erwartungen auch die Lüste eine Rolle spielen. Bei Ihnen selbst könnte das doch auch passieren, nicht wahr?
Übrigens: Wer sich im Internet über „Lügen“ auslässt, sollte nicht vergessen, dass Menschen sich nur allzu gerne selbst belügen: zufriedene Single-Frauen zum Beispiel, oder Menschen, die alles zugeben würden, nur eines nicht: Einsam zu sein.
Wissenschaftler können irren – zum Beispiel über die Vernunftehen. Das liegt größtenteils daran, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, und wenn Wissenschaftler behaupten, durch die moderne Partnersuche würde so eine Art Vorauswahl in Richtung „Vernunftehe“ getroffen, dann irren sie, denn mit der „Vernunftehe“ früherer Zeiten („Konvenienzehe“) hat die moderne Partnerwahl nun gar nichts zu tun.
Manche Wissenschaftler haben ja einen gewissen Unterhaltungswert – und weil die Presse nach populistischen Themen giert, die man auch beim Friseur gut lesen kann, sind jetzt (mal wieder) die Namen dran. Ha, wie süß: „Warum Kevin allein zu Hause bleibt“. Ja, wer hätte das gedacht? Und wer hätte geglaubt, dass ausgerechnet das Altkonservative beim Partnernamen punktet? Mich geht es ja nichts an – aber muss man wirklich auf biblische Namen wie „Hannah“ „Lukas“ zurückgreifen, die schrecklich altbacken und stockkonservativ klingen, auch wenn die Hannahs angeblich „verstärkt angeklickt“ werden?
Was wisst ihr schon, ihr Laienwürstchen, die ihr euer Leben selbst lebt?
Übrigens bezweifeln Wissenschaftler neuerdings sogar, was wir denken und fühlen: alles, was Partnersuchende von sich selbst behaupten, ist offenbar falsch, was Wissenschaftler hingegen darüber sagen, ist richtig. Habe ich das nicht schon einmal gehört? Ja, leider, und durchaus von einer Dame, die ich sehr schätze. Aber wenn jemand an der Allmacht der Wissenschaft zweifelt, halten die Damen und Herren bekanntlich zusammen wie Pech und Schwefel. Tipp: Nichts ins Boxhorn jagen lassen, Freundinnen und Freunde: Keiner dieser Überflieger übernimmt auch nur ein Körnchen Verantwortung für Sie – die bleibt Ihnen selbst dann noch, wenn man Ihnen die Kompetenz für Liebesdinge abspricht. Lesen Sie den letzten Satz ruhig zwei Mal – er könnte ihr Leben verändern.
Ein Wort in eigener Sache – ich habe all Ihre Pressemitteilungen nicht vergessen – und ein Teil ist so toll, dass ich ihn auch noch hier bringen werde. Wenn es stimmt, was Gershwin schrieb, dann wird das Leben in der Sommerzeit ja einfacher – dann springen die Fische und die Bauwolle wächst hoch hinaus. Nun, dann wünsche ich Ihnen also viel Freude an der Lust des Sommers – lassen Sie sich keine Gelegenheit entgehen, lustvolle Gespräche und sinnliche Wonnen zu genießen – am besten mit Kondom, falls Ihre Partner eine Zufallsbekanntschaft sein sollte.