Sinnvolles zum zweiten Date von Herzklopfen – neu.de
Die meisten Ratschläge, ein zweites Date anzugehen, stammen aus den USA – ob dies die Autorinnen und Autoren nun zugeben oder nicht. Man tauscht die Handnummern, im Extremfall sogar die Festnetznummern, und dann geht man auseinander, hofft aufeinander und versinkt wieder im Alltag.
Das alles ist keine gute Idee – jedenfalls nicht für Erwachsene. Im Herklopfen neu.de Blog räumt Kira damit auf und sagt, was sie hasst:
Vor allem „wir telefonieren“ oder alternativ „ich ruf dich an“.
Die Sätze bedeuten in Wahrheit: „Es war einfach nicht gut mit dir, ich rufe dich bestenfalls noch mal an, wenn ich gar keine(n) andere(n) finde.“ An dieser Einschätzung ändern auch die märchenhaften Berichte einer zweiten Verabredung nach Wochen nichts, die manche Partneragenturen als „authentisch“ verkaufen. Kira sagt etwas Richtiges: Sie will sich verbessern, wenn das erste Date gelaufen ist – und das will eigentlich jeder. Verbessern heißt: „Ich will wissen, wie ich angekommen bin, ich will Feedback.“ Sich zu verbessern, kann auch heißen, zu wissen, dass man abgelehnt wird und warum.
Ich persönlich kenne nur wenige Fälle, in denen sich Frauen und Männer lange zeit unsicher waren, ob sie einander noch einmal treffen wollten. Meistens trifft dies zu, wenn beide ebenso viel aneinander fasziniert wie sie bedenken wegen gewisser Unterschiede haben. Ein Beispiel: Wenn man eine Dame trifft, die den Auswärtigen Dienst anstrebt, dann muss man damit rechnen, alle paar Jahre die Lebensumgebung zu wechseln, beruflich total unabhängig zu sein, und tapfer die Bundesrepublik Deutschland im Ausland mit zu verkörpern, auch wenn man nicht eben stolz auf das „einig Vaterland“ ist.
Bei ähnlichen sozialen Verhältnissen, enge Bindung an Stand und Land, beruflicher Fixierung vor Ort und was sonst noch üblich ist, sollte man sich aber immer gleich beim ersten Date für ein Zweites entscheiden – oder sich ablehnen lassen. Beim ersten Mal, da mag es wehtun – doch nach und auch wird auch die Ablehnung zu einer üblichen Routine – und zu einem lehrreichen Prozess.