Die Woche in Dating: die Betrogene, die Geliebte und die Sichtweise
Die kulturelle Welt der Liebe teilte sich bereits im 20. Jahrhundert in zwei Teile: diejenigen, die dem Bürgertum des 19. Jahrhunderts nachtrauerten und diejenigen, die gerade die Errungenschaften des 20. Jahrhunderts genossen. Im 21. Jahrhundert teilt sie sich gar in drei Gruppen: Diejenigen, die noch immer ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert suchen, dann diejenigen, die in der voremanzipatorischen Zeit (bis gegen 1970) erwachsen wurden und nun endlich noch jene, die sich der vollen Kraft der neuen Möglichkeiten bewusst waren und diese auch auslebten. Eine einheitliche Kultur der Liebe entsteht dabei nicht, wie man sich denken kann – eher schon ein Kulturschock.
Lösungen für Frauen über 40 – aber leider nicht für jede Frau über 40
Nehmen wir einmal die Frauen über 40. Sie sitzen zwischen allen Stühlen, aber das weiß sie noch nicht, wenn sie an den Partnermarkt geht. Je konservativer ihre Grundhaltung, umso schwerer wird es sein, einen Partner zu finden. Wie es auch anders geht, zeigt dieser Artikel – über 40 ist manche Frau bei jungen Männern höchst begehrt.
Die alten Zeiten? In den Müll damit!
Das Problem, das wir alle haben, die wir über 40 sind: Die alten Zeiten sind endgültig im Eimer, und zwar unabhängig davon, ob wir Männer den Damen die Tür aufhalten und die Rechnung fürs Abendessen bezahlen. Nehmen wir ein Beispiel: Ob man „betrogen wird“, hängt heute größtenteils davon ab, was man erwartet – und nicht alle erwarten das Gleiche. Beim „Liebes-Betrug“ entscheidet also, wie man die Sache selber empfindet – und weil das so ist, muss man sie auch mit sich selbst ausmachen. Wenn wir heute jemandem etwas Gutes tun können, dann dies: übernehmt bitte endlich Verantwortung für euch selbst, und schiebt sie nicht ständig an andere ab.
Wer ein Paar werden will, sollte den anderen nicht verändern wollen
Wer ein Paar werden will, der sollte vor allem bedenken, dass die Zeit, in der man einander „Liebe und ehren, bis dass der Tod euch scheidet“ sollte, recht lange sein kann – und dafür ist es nun einmal wichtig, nicht allein auf die Liebesglut zu schauen, sondern ob man einander im Alltag ergänzt. Lust und Leidenschaft sind wirklich toll – aber das gemeinsame Leben besteht nun einmal aus viel mehr als nur aus dem gegenseitigen Genuss der Körper.
Der Wunsch, den Partner verändern zu wollen, ist ja vor allem bei Frauen besonders groß – und die Realität? Offenbar interessierte sie wenig Leserinnen und Leser – dabei war die Analyse der Liebeszeitung recht tiefgründig, in dem wir fragten: Kann man seinen Partner verändern?“
Aussehen und Ausziehen beim Dating
Frauen scheinen übrigens die Wirkung ihres Aussehens oft zu überschätzen. Dennoch sollten Sie beim Date immer so gut aussehen wie möglich – aber ist es bereits Betrug, wenn sie vorher zur Kosmetikerin gehen und sich „schön machen“ lassen? Ich glaube nicht. Und deswegen ist es auch kein Betrug, Fotos ein wenig zu „schönen“. Im Grunde ist es doch so, meine Damen: Wir Männer gucken zwar auf die Optik, aber fasziniert sind wir von euch erst, wenn wir spüren, dass ihr uns mehr schenkt, als nur euren Anblick, und heiraten, werden wir euch nur dann, wenn wir darin eine Zukunft sehen.
Apropos Faszination: Heute ist die Zahl jener Frauen, die beim ersten Date bereits Haut-an-Haut-Kontakte wollen, viel höher als noch vor 10 Jahren, und deshalb ist die Frage: Wie fühlen Sie sich eigentlich, wenn Sie sich vor ihrem neuen Lover ausziehen?
Es geht weiter mit einem aktuellen Betrugsfall …Diese Woche in Dating: Es ist wieder einmal gelungen, einem einfältigen Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen – für ihn sicher keine „Peanuts“, denn es ging um fast 5000 Euro. Der Trick ist so unverschämt, dass ich einschlägigen Pressemeldungen gar nicht glauben wollte und auf den Ursprung der Nachricht zurückkommen musste. Wie fast immer wurde er gefunden, wobei ich noch einmal wiederholen möchte, was ich schon oft schrieb: Bei mir finden Sie, anders als in der deutschen Tagespresse, keinen mehrfach abgeschriebenen Mist aus fragwürdigen Quellen – und wenn, dann nenne ich die Quellen hier auch fragwürdig.
Die Tagespresse: Sensationsmache mit Studenten und Sexarbeit
Apropos Tagespresse: Sensationsmache mit „Studenten als Sexarbeiter“ mag sich bei der Auflage auszahlen (und bei den Web-Zugriffen) aber nicht dann, wenn es um die Wahrheit geht. Zwar finden wir bei den meisten deutschen Zeitungen die Wahrheit dann doch noch in den Artikeln wieder, aber die Überschriften stehen erst mal da. Das ist billige Sensationsmache in angeblich seriösen Zeitungen.
Zwei Mal haben wir noch „NLP“ – einmal bei einem Coach, der Sie mit NLP befähigen will, den „Traumpartner“ zu finden, und einmal sollen Frauen, die ständig „Geliebte“ sind, mit NLP-Methoden „geheilt“ werden.
Die Geliebte – Psychotherapie zur Aufrechterhaltung der Moral?
Die „Geliebte“ ist überhaupt so ein Thema. Sie ist nicht das, was andere Frauen (namentlich Ehefrauen) sind, und deshalb ist sie auch nicht „normal“, und wer nicht „normal“ ist, muss eben behandelt werden. So wird die Geliebte dann zur „Schattenfrau“, die man wieder auf den „rechten Weg“ bringen muss – mit Psychotherapie, womit denn sonst? Was ich dazu sage? Das können Sie nachlesen, aber ich sage es auch hier: So etwas ekelt mich an. Moralnachbesserungen mit Hilfe von Psychotherapie? Wo leben wir denn?
Wissen Sie, manchmal fühle ich mich wirklich in die 1950er Jahre zurückversetzt , wenn ich lese, wie sich das „gute Bürgertum“, das 21. Jahrhundert vorstellt – und damit schließt sich für heute mein Kreis.