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Ungebremste Sinneslust oder Missbrauch der Gefühle?

Wie die Zufälle so spielen – heute habe ich einen Artikel hier auf der Liebepur, in dem ich mich nicht nur mit den Frauen auseinandersetze, die ständig angebliche „Opfer“ der „Don Juans des Internets“ werden, sondern auch noch mit der fragwürdigen Beratung, die sie bekommen, da lese ich im Neu.de-Herzklopfen-Blog einen Artikel von Judith Alwin, der sich mit dem gleichen Thema auseinandersetzt.

Nachdem Judith Alwin beschreibt, welche Art von Post ihr angeblich „betrogene“ Frauen schreiben, kommt der entscheidende Satz:

Wenn es bei ihnen (Männern) beziehungstechnisch schief läuft, wird das zumindest als Eroberung positiv verbucht. Bei Frauen bleibt gleich dieses schale Missbrauchs-Gefühl zurück. Also: Gleiches Erlebnis, aber eine völlig andere Art, damit umzugehen.

Männer schweigen meist, wenn sie „Opfer“ werden

Eines fehlt hier freilich: Frauen fühlen sich oft als Opfer und lamentieren dann öffentlich, während Männer, die sich als Opfer fühlen oder sogar nachweislich Opfer krimineller weiblicher Energie wurden, eher schweigen. Mir ist ziemlich gleichgültig, warum das so ist, ich vermute aber, dass Männer sich eher schämen, von einer Frau „gelinkt“ worden zu sein – es passt nicht in das Rollenbild des Mannes.

Sehr ähnlich zu meinen Ausführungen schreibt Frau Alwin:

Die Kür wäre: die schönen Momente als positive Eindrücke zu verbuchen – und den Rest zu vergessen.

Warum eigentlich nur die Kür? Wir alle, Frauen wie Männer, sollten sich zum Prinzip machen, die schönen Eindrücke und romantischen Momente (und dazu gehören zweifellos auch körperliche Näherungen) auf der „Haben“-Seite des Gefühlskontos zu verbuchen. Ein alter Geschäftsmann, der sehr viel Geld für eine etwas windige Geliebte ausgab, wurde einmal darauf hingewiesen, dass die neben ihm noch drei weitere Liebhaber hatte, von denen sie ebenfalls reichlich Geld empfing.

Mit dem guten Anteil zufrieden sein

Seine Antwort, nach einigem Nachdenken: „Es ist besser, an einer guten Sache mit 25 Prozent beteiligt zu sein als an einer schlechten mit 100 Prozent.“ Sicher – das ist ein Bonmot, und noch dazu von einem Mann.

Doch sind Frauen und Männer hier wirklich so weit voneinander entfernt? Lassen sich nicht viele Frauen von Männern verwöhnen, von denen sie ganz genau wissen, dass sie anderweitig gebunden sind? Und beklagen sich diese Frauen etwa? Nein – sie genießen und schweigen (hoffentlich). Würden es die Frauen ihnen doch gleich tun, die in starken Armen wundervolle Illusionen hatten, die sich aus Wollust und Begierde hingaben und eigentlich hätten wissen müssen, dass schon die kleinste Recherche ergeben hätte: Dieser Mann ist ein Filou?

Der Wunsch nach Illusionen – leben nicht sehr viele davon?

Illusionen sind eine bequeme Flucht vor der Realität – und kaum jemand dürfte dies besser wissen als eine Schriftstellerin oder ein Schriftsteller. Viele Autorinnen und Autoren erzeugen vor allem deshalb Illusionen, weil sie sich gut verkaufen, also nicht, weil sie mit ihrem Herzen dahinterstehen – und so schließt sich der Kreis: Wo es Illusionen gibt, wird auch versucht, diese zu erfüllen – sei es mit einem Roman oder mit einer sinnlichen Berührung.

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