Einkommensgefälle: Die Partnerwahl soll schuld sein
Die Zeit zwischen 1998 und 2008 ist nur ein Windhauch der Geschichte. Doch nun stellten Kölner Wissenschaftler anhand von Vergleichen innerhalb dieser Periode fest, dass die Partnerwahl für die Kluft zwischen Arm und Reich verantwortlich sein soll.
Demnach hat sich die Schere der Pro-Kopf-Einkommen gegenüber 1998 lediglich um sechs Prozent geweitet, während sich diese beim Einkommen der Paare auf 18 Prozent erweitert habe.
Dazu meint das Institut, das die Untersuchung durchführte, Konstellationen, in denen ein gut verdienender Partner das geringere Einkommen des Anderen ausgleiche, seien seltener geworden.
Heiraten wir also falsch? Sollte man das Hinauf- beziehungsweise Herunterheiraten etwa fördern?
Nichts dergleichen. Die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland begünstigt ausgesprochen begabte, gebildete oder organisatorisch befähigte Menschen. Da immer mehr Frauen (auch ohne „Frauenquoten“) bis in die Bereiche der Gutverdiener vorgedrungen sind, haben wir folgerichtig auch höhere Paareinkommen bei den gebildeten oder besonders befähigten Menschen. Dazu passt auch, dass sich die „besseren Familien“ heute eher eine Haushaltshilfe leisten als sich mit dem Prädikat „meine Frau hat es ja nicht nötig, zu arbeiten“ zu schmücken.
Die Partnerwahl der Deutschen ist also durchaus in Ordnung – und sicherlich nicht verantwortlich für die Schere zwischen Arm und Reich.
Quelle: Der Westen.