Dating in den USA: Die Regeln ändern sich
In keinem Land der Erde gibt es so viele Bücher über Dating und Datingregeln. Ob sie nur im Bibelgürtel Gültigkeit haben oder ein generelles US-amerikanisches Phänomen sind, ist nicht sicher. Kritiker der Datingregeln behaupten ohnehin, dass diese Regeln in Ermangelung einer gemeinsamen Kultur entstanden sind. Zu Anfang gab es ja ohnehin keine Datingregeln in Amerika: Da kaufte man noch Frauen gegen Tabaklieferungen aus Europa ein.
Was ändert sich nun wirklich? Match.com will es wissen – und offenbar auch durch Ihr Blog, in dem dies veröffentlicht wurde, neue Popularität gewinnen – vielleicht hat man etwas von OK Cupid gelernt?
– Die kalte Schulter zeigen. In den USA zeigten Frauen nach dem ersten Date stets die „kalte Schulter“, blieben also indifferent darüber, ob sie den Mann wiedersehen wollten oder nicht. Wenn Sie es nicht wollten, reagierten sie ausweichend oder ignorierten einfach seine Bemühungen. So handelt heute nur noch ein Viertel der Frauen. Überwiegend solche unter 35.
– Geändert hat sich das Warten auf den Anruf. Es war eine der wichtigsten US-Datingregeln: „Ein Mädchen wartet, bis der Mann wieder anruft“. Nur noch die Hälfte der US-Frauen ist heute dieser Meinung.
– Intim werden: Knutschen und Fummeln. Angeblich nur ein Viertel der Frauen war der Meinung, dass Knutschen und andere Zärtlichkeiten („make out“) beim ersten Date gut wären, doch das ist immerhin ein Viertel.
– Erst Sex, wenn eine Beziehung lockt. Dating führt in den USA immer noch selten zu einer sofortigen Beziehung. Deswegen zögerten die US-Amerikanerinnen mit dem Sex nach den ersten Dates und warteten auf das „exklusive Dating“, das normalerweise erst nach einiger Zeit gegenseitig beschlossen wird. Mittlerweile sind es nur noch 25 Prozent der befragten Frauen, die darauf warten wollten, allerdings nur gegen sieben Prozent, die gewöhnlich beim ersten Date ins Bett hüpfen.
– Kontakte nach dem Date: Bei den US-Datern hat sich eine SMS als „Ja“ nach dem ersten Date durchgesetzt haben – allerdings gilt dies nur für die Befragten unter 35. Diese Botschaft ist allerdings nicht ganz richtig: Alle Jahrgänge lieben es weiterhin, nach dem ersten Date miteinander zu telefonieren.
Am interessantesten aber ist die Frage, wie „privat“ eigentlich Dates sind und wie stark man damit in die Öffentlichkeit geht. Die eindeutigen „Austern“ liegen bei den über 65-Jährigen: Hier sagten 23 Prozent, sie würden die neue Beziehung niemals als Freund(in) hinzufügen, während sich die Plappermäulchen bei den Unter-35-Jährigen fanden: Sie wollten nach 2-3 Dates zu 26 Prozent sagen, dass sie einen „neuen Freund“ gefundene hätten.
Warten wir einmal ab, wann die „Revision der US-Datingregeln“ nach Deutschland importiert wird und hier Bücher angepriesen werden, die behaupten, es gäbe “Neue Dating Regeln“.
Quellen: Generelle Daten und Grafiken: Match.com: Neubewertung der Datiing-Regeln, und „Dating in Amerika„.
Das Neue bricht sich Bahn: Anno 2013 gab es dann einen Dating-Rategber, der wirklich Sinn hatte.
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