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Deutschlands Singles machen einen entscheidenden Fehler

Man kann es neutral und nüchtern feststellen – oder aber auch kommentieren. Nach einer soeben durchgeführten Umfrage der größten deutschen Online-Partneragentur, PARSHIP, suchen 44 Prozent der befragten deutschen Partnersuchenden in einem zu engen Umkreis um den gegenwärtigen Wohnort. Nur 40 Kilometer um den eigenen Wohnort wollen diese Singles als Radius zulassen, um den passenden Partner zu finden. Männer denken in diesem Zusammenhang sogar noch „enger“ als Frauen: Sie hängen zu 47 Prozent am engen Umkreis, während die Frauen die Frauen den Kreis nur zu 39 Prozent so eng fassen.

Wir halten diese „engen Zirkel“ für ein Handicap bei der Partnersuche. Zwar lebt ein Großteil der deutschen Singles in Metropolen wie Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, München oder Stuttgart – aber eben nicht alle. Wer im Umfeld einer Großstadt lebt, muss mindestens noch diese mit einbeziehen, wer hingegen im Umkreis von 40 Kilometern keinen solche Stadt vorfindet, dem bleibt gar nichts anderes übrig, als noch einmal den Zirkel zur Hand zu nehmen und den Umkreis zu überprüfen.

Dazu einige Überlegungen:

1. In Wahrheit zählt nicht die Entfernung, sondern die Zeit, die man aufwenden muss, um zum neuen Partner zu gelangen. Es kann einfacher sein, einen stadtnahen Partner in 50 Kilometer Entfernung zu treffen, als einen Dörfler in 30 Kilometer Entfernung.
2. Eine Entfernung zwischen 20 und bis zu 100 Kilometern wird nicht auf eine Fernbeziehung hinauslaufen, sondern zunächst nur eine etwas aufwendigere Beziehung sein. Das können die Partner allerdings im Laufe ihrer Beziehung ändern, ohne in Stress zu verfallen.
3. Bei Entfernungen ab 100 bis etwa 300 Kilometern kommen Wochenendbeziehungen infrage. Auch bei Ihnen kann man recht bald überlegen, ob man „auf halber Strecke“ zusammenziehen will oder ob einer der beiden Partner seinen Wohnort aufgibt.
4. Bei Entfernungen über 300 Kilometern muss man genau planen: Durch geschickte Kombination von Urlauben, Feiertagen und Wochenenden sowie intensiver Ausnutzung von Gleitzeit und Heimarbeit kann man eine beachtliche Anzahl von Tagen miteinander verbringen und sich dabei überlegen, wo der neue gemeinsame Wohnort sein soll.

abschiede auf bahnhöfen – hier als skulptur

Doch noch etwas ist wichtig – die Frage, ob man bei der Partnersuche den ehrlichen Willen zu Veränderungen hat. Das übliche Singleparadoxon „es soll sich etwas ändern, aber wehe, es ändert sich dadurch etwas“ geht ohnehin nicht auf – warum dann also nicht gleich so planen, dass man zu zweit in eine neue Zukunft aufbrechen kann?

Den Kreis von vornherein zu eng zu ziehen, bedeutet, sich selber Fesseln anzulegen. Dies gilt insbesondere für die Bewohner bevölkerungsarmer Gegenden für die Anrainer von Landesgrenzen – hier geht die Ausdehnung immer nur in eine Richtung. Abgesehen davon: Deutschland hat Nachbarländer, in denen entweder Deutsch gesprochen wird oder in denen es jedenfalls viele Menschen gibt, die Deutsch sprechen. Warum also nicht die 40 Kilometer über die Landegrenzen hinausgehen?

Noch ein Wort: Die Zukunft gehört nicht den Zögerlichen, die sich vor allem immer wieder „absichern“ wollen, sondern jenen, die mutig zu neuen Ufern aufbrechen. Das alte Wort „Bleibe im Lande und nähre dich redlich“ galt für eine selbstherrliche Gesellschaftsordnung, die von fremden Einflüssen frei bleiben wollte. Heute aber können wir die Zukunft allüberall gestalten – und uns an der Vielfalt Deutschland, aber auch Europas erfreuen. Wer diese wundervolle Herausforderung annimmt, der wird in jedem Fall ein interessanteres Leben führen als derjenige, der im Lande bleibt und die Braut in 40 Kilometer Umkreis sucht.

Foto: © 2007 by David Sim

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