Kostenlose Singlebörsen: Spricht wirklich etwas dafür?
Wenn Sie sich immer noch mir der Frage quälen: „Sollte ich mir eine Singlebörse suchen, bei der ich Geld bezahle oder lieber nicht?“, dann wäre interessant, dies zu beachten: Wenn die Kosten dauerhaft „null“ sind, melden sich auch Menschen an, die mal eben vorbeishoppen, so nach dem Motto: Wenn ich kostenlos Software aus dem Internet laden kann, dann kann ich mir vielleicht auch einen kostenlosen Partner herunterladen. Das mag übertrieben klingen, aber was sagt denn der dümmliche Begriff „Liebe per Mausklick“ anderes aus?
Sagen wir doch einfach, wie es ist: Ganz kostenlose Singlebörsen mit „problemlosen Anmeldungen“ ziehen Leute an, die auch sonst nicht so genau hingucken. Wenn es eines Beweises dafür bedarf, dann sehe man sich die Profile an, insbesondere die Profilbilder. Aber noch etwas ist bemerkenswert: Wer etwas bezahlt hat, sieht offenbar genauer hin: Ungefähr doppelt so viel Zeit sollen die Menschen für die Partnersuche aufwenden, wenn man ein Eintrittsgeld für eine Singlebörse bezahlt hat, will eine Studie ermittelt haben.
Allerdings könnte man auch einwenden, dass die „Suche“ nach Profilen in kostenlosen Singlebörsen in der Praxis (und nicht unter Forschungsbedingungen) doch länger in Anspruch nimmt – vor allem, weil dort mehr Menschen aus reiner Neugierde surfen.
Ein Argument gegen kostenlose Singlebörsen dürfte nicht von der Hand zu weisen sein: Jeder macht sich mit fast all seinen Daten öffentlich, und wer Wert auf einen gewissen Persönlichkeitsschutz legt, dürfte daher dazu neigen, sich zu überlegen, was ihm wichtiger ist: die kostenlose Partnersuche oder der Schutz seiner Intimsphäre.
Mehr von Marina Adshade (in englischer Sprache)