Wie „Flirten“ verhunzt wird
Jeder, der etwas über Partnersuche aussagen will, und dabei besonders populistisch bei Google und anderen Suchmaschinen herauskommen will, benutzt offenbar in letzter Zeit die Wörter „Flirt“ und „Flirten“ Jüngstes Beispiel: Friendscout24. Im Blog und in der Pressemitteilung heißt es unter anderem: „Ganz anders das Flirtverhalten der Männer:“
Sie treten mit deutlich mehr potenziellen Traumpartnerinnen in Kontakt.
Wenn Sie jetzt über die „potenziellen Traumpartner“ gelächelt haben, dann ging es Ihnen wie mir – doch schon bald werden die „potenziellen Traumpartnerinnen“ wieder zu „Flirtpartnerinnen“, denn „Männliche Singles kontaktieren auch deutlich mehr Flirtpartnerinnen als umgekehrt“.
Irgendwie fühle ich mich wie angesichts dieser Masche an Humpty Dumpty erinnert – der sagte nämlich der kleinen Alice bei Lewis Carroll:
“When I use a word,“ Humpty Dumpty said, in a rather a scornful tone, “it means just what I choose it to mean—neither more nor less.“
“The question is,“ said Alice, “whether you can make words mean so many different things.“
“The question is,“ said Humpty Dumpty, “which is to be master that´s all.“
Kurz übersetzt: „Wer die Macht hat, kann ein Wort beliebig verändern.
Natürlich gibt es sie, die Online-Flirts. Aber eine reine Kontaktaufnahme bei einer Singlebörse wie Friendscout24 ist kein Flirt – und dieser Vorgang kann auch mit viel Mühe nicht als Flirt verkauft werden.
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