Flirtalbum – das Konzept der Margarinebilder nachempfunden
„Flirtalbum“ hatte mir vor längerer Zeit mal kontaktiert und mir mitgeteilt, man habe nun das erste Sticker-Sammelheft für Singles aus der Region Rheinland. Nun habe ich mich mit Stickers-Sammelheften zuletzt beschäftigt, als ich gegen neun Jahre alt war und wenn ich jetzt den Ausdruck Margarine-Bilder verwende, werden ein paar Ältere unter Ihnen voraussichtlich schmunzeln.
So, und nun sind die Margarinebilder für Single da – sozusagen jedenfalls, denn sie kommen nicht mit der Margarine, sondern müssen gekauft werden. Fragen Sie mich bitte nicht, wo und zu welchem Preis. Ich weiß nur: Das Sammelalbum kostet 2,50 Euro, weil es draufsteht.
Ein bisschen verwirrend? Nun, gut Ding will Weile haben. Also nehme ich das Flirtalbum mal zur Hand: Eine flirtive Asiatin mit einem Cocktail in der Hand lächelt mich auf dem Titelblatt des Sammelalbums an, und außerdem grüßen mich Tom, 21 und Julia, 27 – beide zum Anbeißen süß. Auf Seite zwei reckt mir dann ein marktschreierisch aussehender Mann seinen nackten Zeigefinger entgegen und brüllt „Hey, ich bin Dr. Flirt!“ Derselbe wird mich nun durch den Dschungel von Flirtalbum führen – die Sache ist nämlich ein wenig erklärungsbedürftig.
Also, zuerst brauche ich ein Flirtalbum – wie schön, das habe ich also bereits. Zwei Bilder habe ich auch bekommen: die von Tom und Julia von der Fronseite. So, und kann ich mich kostenlos anmelden, weil mir Bild und Album gemeinsame einen Code verraten, mit dem ich flirten kann – und nachdem der Tom nicht in mein geschlechtliches Toleranzkonzept passt, wäre es dann wohl Julia, die einen „gut angezogenen Gentleman zum gemeinsamen Ausgehen und Abfeiern“ sucht. Kein Problem, ich habe da einen Nadelstreifenanzug aus Italien.
So, nun weiß ich also, wie es geht. Nur – in der Zeit, in der ich das gelesen habe, hätte ich mir in deutschen Singlebörsen ein Dutzend interessante Frauen passenden Alters ansehen können, und nicht aus „dem Rheinland“ (das Rheinland ist groß) sondern aus Düsseldorf.
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