Die Woche in Dating: Seitensprünge und problematische Menschen
Was bewegt Menschen, online Partner zu suchen? Offensichtlich nicht nur, dass Sie eine schöne Zukunft für sich und einen neuen Menschen im Leben planen wollen, sondern beispielsweise auch, der Einsamkeit zu entfliehen. Jeder wird schon einmal einen solchen rastlosen Suchenden getroffen haben – sind diese nun arme Menschen oder schreckliche Menschen? Und wie geht man mit ihnen um? Meine Artikel versuchen, Ihnen die nötigen Antworten zu geben.
Seitensprünge sind im Moment unheimlich aktuell – jedenfalls, wenn man der Presse glaubt. Doch wie eist es wirklich? Die öffentliche Empörung steht in krassem Widerspruch zur privaten Realität: Man tut es heimlich, und verurteilt es öffentlich: Doppelmoral wie in den 1950er Jahren. Übrigens bevorzugen Lotterpaare lauschige Hotels – man gibt sich also romantisch.
Diese Woche gab es ein Interview mit PARSHIP, genauer gesagt mit Peter F. Schmid, dem CEO der PARSHIP GmbH. Im Interview ging es ebenfalls um Seitensprünge, aber auch um die Agentur PARSHIP selber – denn wer etwas gegen „Seitensprünge“ sagt, sollte auch wissen, wie man „seitensprungresistente“ Beziehungen aufbauen kann. Interessant sind bei solchen Interviews immer die Randbemerkungen, und diese hat mir persönlich besonders gut gefallen:
„Zudem sind wir profitabel und können gezielt in unseren hochwertigen Service und ein immer besseres Matching investieren“
Nach meinen Informationen hat PARSHIP gegenwärtig das beste Matching – und das soll nach allen Informationen, die ich bekommen konnte, an der ständigen Überarbeitung durch ein ausgesuchtes Team liegen. Möglicherweise sollte ich damit mal diejenigen anstupsen, die immer noch glauben, sie könnten Journalisten mit Sprüchen abspeisen oder gar mit dem arroganten Hinweis, dass man darüber „aus Geheimhaltungsgründen“ keine Auskünfte geben könne.
Im Interview kam auch die Fernsehwerbung zur Sprache, aber da wich mein Interviewpartner etwas aus. Wie Match.com Fernsehwerbung macht und wie man die US-Amerikaner im Match.com-Blog versucht, für dumm zu verkaufen, lesen Sie hier.
Überraschendes hörte man von Meetic: Das Unternehmen hat Sorgen mit seinem Deutschlandgeschäft, und der Gründer will sich aus der Firma zurückziehen, und zwar unabhängig, ob sie verkauft wird oder nicht. Bisher gab der deutsche Zweig von meetic (neu.de und partner.de) keine Stellungnahme dazu ab. Als Grund für die Schwierigkeiten wurden übrigens die starken Werbeaktivitäten eines Mitbewerbers genannt.
Passivität, da sind sich die Fachleute einig, führt zu einer unüberlegten, chaotischen und oft gefährlichen Partnerwahl. Warum Frauen darauf bestehen, „passiv zu suchen“ ist ein ungelöstes Rätsel der Psychologie. Doch es kommt nicht darauf an, ob die Psychologen das Rätsel lösen, sondern dass sich dieser miese Zustand ändert. Klipp und klar: Passive Suche führt eher in den Abgrund als auf die Höhen des Glücks. Fragt sich, warum noch viele Frauen so gerne in den Abgrund stürzen wollen.
Mobiles Dating soll angeblich der kommende Renner sein, und eine Textagentur versucht gerade, dies der Presse zu verkaufen. Nun kann Mobilität beim Dating sicher sinnreich sein, aber beim „mobilen Dating“ glaube ich eher an Flirtspiel der Jugend – vorausgesetzt es funktioniert überhaupt.
Wieder will jemand alles besser wissen – und es ist leider zu befürchten, dass er damit Erfolg hat. Beststeller-Autor Hauke Brost jedenfalls will wissen, wie „Singles ticken“ – na klar, Singles bilden ja eine charakterliche Gemeinschaft, weil sie sich in nichts unterscheiden. So wie „Frauen“ und „Männer“, die Herr Brost schon zuvor beschrieben hatte. Brost hält übrigens nichts vom Online-Dating – da hat er voraussichtlich aufs falsche Pferd gesetzt.
Das Vermischte? Nun, Koydo hat ein neues Geschäftskonzept, was mich nicht überrascht – aber ob es sinnvoll ist? Das werden wir sehen – es sieht alle sein bisschen nach „jetzt sind wir auch am Markt“ aus.
Ja, und dann war da noch der neue Streit um den Feminismus – eine reine Prestigediskussion um gar nichts. Schade, dass wir so viel Energien verwenden, um sie an Theorien zu vergeuden, statt die Praxis zu verbessern.