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Binationale Ehen – Ehen für Europas Zukunft

Integration kann auf verschieden Art erreicht werden – am besten aber durch Eheschließungen. Wer da die Nase rümpft, sollte sich einmal das Ruhrgebiet oder die Stadt Wien ansehen, um beim Naheliegenden zu bleiben. Damals waren die Polen im Ruhrgebiet noch Exoten – ebenso wie die Tschechen in Wien. Die Integration gelang zu einem großen Teil durch die Heirat mit Einheimischen.

Heute, da fast allen Menschen die ganze Welt offensteht, ist es ein wenig anders: Deutsche Männer heiraten, so ein Bericht des ZDF über die aktuelle Forschung an binationalen Ehen, bevorzugt Thai-Frauen und Polinnen, die sie vermutlich nicht gerade in Deutschland treffen, während Frauen Italiener und türkische Männer bevorzugen, die sie eben vielleicht doch in Deutschland getroffen haben.

Der eigentliche Punkt ist aber der: Die Annäherung der Nationalitäten Europas wird immer dringender nötig. Schaffen wir nicht einmal das, so werden uns die USA immer wieder wirtschaftlich davonlaufen. Denn statt die Fähigkeiten aller Nationalitäten zu nutzen, wie dies in den USA üblich ist, versuchen wir viel zu sehr, uns abzugrenzen.

Migration ist ein wundervolles Mittel, um unser Europa zu verwirklichen – und wie sich zeigt, ist die „zweite Generation“ der Migranten und Angehörigen des europäischen Inlandes schon längst über die Vorurteile hinaus. Nicht die Nationalität zählt, sondern eine ähnliche soziale Herkunft oder ein ähnliches Berufsumfeld.

Was für Mitarbeiter international tätiger Unternehmen längst Alltag ist, nämlich den Partner im EU-Inland oder gar im Ausland kennenzulernen, mag für andere noch Neuland sein – aber auch das müsste sich ändern, wenn Europa wirklich zusammenwachsen will. In Budapest können Sie sehr gut beobachten, wie viele Paare sich hier finden und wie viele bi-nationale Partnerschaften eingegangen werden. Ob es wirklich so wichtig ist, sich in das Wohnland zu integrieren, wie es von deutschen Politikern ja beständig gefordert wird, oder ob es ausreicht, ein guter Europäer zu sein, sollte viel häufiger diskutiert werden. Ich neige eher zur zweiten Variante.

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