Die Ja-Frage – darf eine Frau “Ja“ zum Sex sagen?
Das Feministinnen-Mantra „Nein heißt Nein“ ist zwar längst verblasst, weil „Nein“ alles heißen kann von „Niemals“ bis „im jetzigen Augenblick nicht“ , aber berechtigterweise fragte eine junge Frau von der Universität von Indiana (USA) wie Frauen eigentlich „Ja“ sagen können.
Sie ist sich nicht sicher: So, wie das „Nein“ nach wie vor eine schillernde Aussage bleibt, ist auch das „Ja“ umstritten, denn beim „Ja“ vermuten Männer einen deutlich erkennbaren Schlampenhintergrund.
Möglicherweise ist die Frage akademisch, denn während ein deutliches „Nein“ ganz klare Grenzen setzt, wird ein „Ja“ kaum jemals erwartet. Ich habe in meinem Leben noch keine Frau gesprochen, die auf die plumpe Frage „Tun wir es jetzt?“ die simple Antwort „Ja“ gegeben hätte – und ich habe höchst selten einen Mann getroffen, der so plump fragen würde.
Als ich einmal eine Dame fragte, wie sie zu Männern stehen würde, die überhaupt „nachfragen“ würden, erhielt ich eine Antwort, die ich für inzwischen für ziemlich typisch halte: „Wenn einer so was fragt, kann er gleich in den Wind schießen“.
Möglicherweise sind alle Verführungen im gegenseitigen Einvernehmen Spiel e– und in Spielen gibt es weder ein „Ja“ noch ein „Nein“, sondern nur einen stetigen Fluss der Ereignisse, die gewissen Regeln folgen. Wer sich an die Regeln hält, wird wohl nie darüber nachdenken, ob er die „Ja-Frage“ stellen sollte.