Die Tiefenschärfe und was sie für ein Profilfoto bedeutet
Der Südkurier beruft sich auf eine der vielen Behauptungen und Tatsachen, die derzeit von OK Cupid ausgestreut werden und benutzt dabei einen Begriff, der heute nur noch selten gebraucht wird: Die Tiefenschärfe des Fotos. Bilder mit geringer Tiefenschärfe kommen demnach besser an als solche mit hoher Tiefenschärfe.
Ich könnte Ihnen das jetzt lang und breit erklären – einmal aus physikalischer Sicht und auch aus psychologischer. Doch ich mache es mir einfach: Psychologisch ist wichtig, das Wichtigste zu zeigen: Bei einem traditionellen Porträt liegt der sogenannte Fokus, also der Punkt der allergrößten Schärfe, auf den Augen. Die interessantesten Fotos entstehen, wenn bereits der Kopf im hinteren Teil leicht in die Unschärfe geht – dann stechen Charakter oder Schönheit am deutlichsten hervor.
Soweit der Eindruck – doch wie macht man solche Fotos? Am besten mit einer ausgezeichneten Analogkamera, und hier mit Brennweiten nicht unter 80 mm und einer Anfangsöffnung von 1:2,0 bei weichem Licht. Die modernen, preiswerten Digitalkameras eigenen sich dazu nicht – wer mit ihnen fotografiert, sollte auf einen ruhigen Hintergrund achten und in jedem Fall das Zoom 1,5 – bis 2,5-fach ausfahren, dann dürfte es auch mit der Automatik klappen.
„Weiches Licht“ zu bekommen ist übrigens leichter gesagt als getan. Im Fotografenstudio kann man jedes beliebige Licht erzeugen, in der Wohnung eignet sich am besten ein großflächiges Fenster, in das natürliches Licht einfällt. Draußen gibt es bei leicht bedecktem Himmel das beste Licht.
Nun – vielleicht hilft es Ihnen ja – und wenn nicht: gehen Sie zu einem guten Porträtstudio, wobei dies gilt: Nicht jeder Hochzeitsfotograf vor Ort ist auch ein guter Porträtfotograf.