Die Liebe beginnt egoistisch
Die Würzburg Paarberaterin Barbara Biemer erklärte in einem Gespräch mit der Mainpost, was eigentlich das Verliebtsein von der Liebe unterscheidet. Dabei sagte Frau Riemer, man sei „im Verliebtsein … mehr auf sich bezogen als auf den anderen.“ Während der Phase des Verliebtseins würde man sich dann kennen und schätzen lernen, und erst dabei würde die Liebe entstehen.
Die Verklärung des Verliebtseins spielt natürlich auch beim Online-Dating eine Rolle – es beginnt zwar selten als Romanze, folgt aber dennoch schon bald den „ganz gewöhnlichen“ Gesetzen: Wenn beim ersten Date nicht bereits die wesentlichen Punkte einer Alltagsbeziehung abgeklopft wurden, beginnen die „Schmetterlinge im Bauch“ oft viel zu früh zu flattern: Aus dem Blind Date wird ein „Liebesblindheits-Date“, bei dem sich Mutter Natur zwar ins Fäustchen lacht, das neue Paar aber die Last der nachträglichen Klärung trägt. Waren die beiden Teile des Paares „nur“ verliebt, und hatten sie keine gemeinsamen Zukunftsinteressen, so stehen die Zeichen auf „kurzzeitige, aber heftige Affäre“ und nicht auf Beziehung.
Gut zu wissen, nicht wahr? Ich glaube allerdings dennoch nicht, dass sich Menschen davon abhalten lassen – sie werden sich weiter Hals über Kopf ineinander verlieben und miteinander schlafen, obwohl sie alles andere als zusammenpassen. So ist das eben bei der Liebe – und nicht nur nach dem Blind Date, sondern überall.