Partnerbörsen: Langzeiterfolge unter zwei Prozent?
Sowohl unabhängige Dienste wie auch die Partnerdienste selbst setzen manchmal Erfolgsquoten in die Welt, die selbst bei wohlwollender Betrachtung erhebliche Zweifel auslösen. Quoten von nahezu 44 Prozent, wie sie ein Webdienst ermittelt haben will, erscheinen demnach illusorisch und müssen bezweifelt werden: Ein Partnerdienst mit einem Zuwachs von etwa einer Million Mitglieder pro Jahr müsste demnach etwa 500.000 Partnerschaften gestiftet haben das bedeutet (da zu einer Partnerschaft ja zwei Menschen gehören), dass praktisch alle bis auf einen Rest von 12 Prozent vermittelt wurden. So weit gehen selbst die Dienste in ihrer Selbstdarstellung nicht, die ansonsten gerne in der Werbung etwas hoch greifen.
Zunächst: Partnerdienste kennen ihre Erfolgsquoten gar nicht. Keiner der Dienste weiß wirklich, wer sich mit wem verbunden hat, was unter einer Beziehung überhaupt verstanden wird, wie stabil die Beziehung bereits ist und – vor allem – ob die Beziehung überhaupt direkt über den Partnerdienst zustande kam – immerhin sind einige Singles bei mehreren Partnerdiensten gemeldet.
Dann: Statistiken, die aus Umfragen unter Partnersuchenden gewonnen wurden, sind offenbar nichts wert. Es mag sein, dass Partnersuchende, die eine Selbstauskunft geben wollen, überwiegend erfolgreich sind – es mag aber auch sein, dass es Fehler in der Bewertung des Zahlenmaterials gab oder dass die Befragte sich ihre Erfolge einfach zurechgeflunkert haben. Selbst wenn man bedenkt, dass nur etwa 25 Prozent der in dieser Studie Befragten angaben, einen einzigen Partner für sich gefunden zu haben, würde dies immer noch bedeuten, dass 50 Prozent der Mitglieder eines Dienste „abgeräumt“ wurden – woher sollten die Partner schließlich sonst kommen?
Umso mehr überrascht eine Zahl aus den USA: Dort veröffentlichte einer der größten Partnerdienste nun Zahlen: Auf etwa 22 Millionen Neuzugänge sollen demnach etwa 400.000 Beziehungen gekommen sein. Selbst wenn man davon absieht, dass sich durch die Zeitfenster und den Bestand die Zahlen noch etwas verschieben könnten, ergibt sich doch nur eine Quote von 1,8 Prozent.