Das Millionenspiel dreht sich weiter
Gerade meldet die internationale Partneragentur be2, sie habe ihr zwanzigmillionstes Mitglied registriert. Der Text dazu: „Bei be2 können Singles in 37 Ländern und 17 verschiedenen Sprachen die Liebe ihres Lebens suchen“. In der Überschrift heißt es allerdings noch: „20 Millionen Singles suchen bei be2 die Liebe ihres Lebens!“
Das freut uns einerseits für be2 und betrübt uns andererseits – denn das Millionenspiel mit der Mitgliedschaft ist eine Milchmädchenrechnung, wie wir inzwischen vielfach bewiesen haben. Zum Vergleich: Europachampion Meetic, behauptet von sich, sechs Millionen Mitglieder zu haben und der Lokalmatador PARSHIP rechnet kürzlich noch mit 5,5 Millionen Mitgliedern. Um die Zahlen überhaupt zu begreifen, muss man wissen, wen die Firmen als „Mitglied“ rechnen: in der Regel alle, die sich seit Gründung einmal angemeldet haben.
Wer tatsächlich „Mitglied“ im Sinne eines zahlenden, verfügbaren und aktiven Mitglieds ist, wissen in der Regel nicht einmal die Buchhalter der Unternehmen – sie wissen nur, wie viele Mitglieder Beiträge bezahlen. Bei den Abonnementsverfahren der meisten Firmen bedeutet dies: Ein großer Teil ist bereits vergeben, zahlt aber dennoch weiterhin Beiträge.