Vereinigtes Königreich: Wirbel um Guardians Dating-Service
Die britische Zeitung The Guardian“ hat mit seiner Rubrik „Soulmates“ (in Deutschland würde man unter „Bekanntschaften“ suchen) offenbar nicht viel Glück. Wurde neulich noch berichtet, dass ein dreifacher Frauenmörder den Dienst benutzt habe, was vom Guardian eiligst dementiert wurde, so steht jetzt ein Prozess gegen den Betreiber zweier Online Dating-Seiten an. Angeblich habe dieser die Profile aus den „Soulmates“ abgekupfert – und dies sei nicht hinnehmbar.
Die Sache wird in der Presse hauptsächlich unter juristischen Aspekten betrachtet – dabei geht es um die Frage, ob Inhalte von Datensammlungen generell ein Schutzrecht genießen oder nicht, und ob es sich bei dem „Nebenprodukt einer Tageszeitung“, wie ein Kommentator schrieb, überhaupt um eine Datensammlung handele.
Interessanter als die Frage, on der Guardian recht bekommt oder nicht dürfte allerdings die Frage sein, wieso sensible private Daten einfach von einer Datensammlung in die nächste übernommen werden können, ohne dass die Benutzer der Dienste ausdrücklich ihre Einwilligung gegeben hatten.