Cougar-Dating streitet mit Google
Der Datingdienst Cougar-Dating, der eine Art „Casual-Dating“ Agentur für Damen ab etwa 40, die deutliche jüngere Liebhaber suchen, hat Google bezichtigt, „sexistisch“ zu sein. Grund war der Klassifizierungsstandard bei Google. Der Suchmaschinenbetreiber klassifiziert Webseiten und Anzeigen nach möglicher Jugendgefährdung. Die Webseite Cougar-Dating“ erhielt laut einem Bericht der „National Post“ nicht die Einstufung „Familiensicher“, wohingegen ähnliche Webseiten, bei denen Männer nach deutlich jüngeren Frauen suchten, diese Einstufung offenbar erhielten, zum Beispiel die Webseite „arrangementseekers.com“. Daraufhin beklagte Cougar-Dating Gründerin Claudia Opdenkelder, Google verhalte sich „sexistisch“ – ein schwerer Vorwurf in den USA.
Genau genommen ging es um Google-Anzeigen. Wie die „National Post“ auf Anfrage von Google-Sprecherin Wendy Rozeluk erfuhr, glaubt Google allerdings nicht, sexistisch gehandelt zu haben: Man habe lediglich eine Ausschlussliste bestimmter Wörter in den gewünschten Anzeigen wie auch hinsichtlich der Textinhalte der Webseite, zu der die Anzeigen führen würden. Diese Kriterien allein entschieden darüber, ob Anzeigen „familiensicher“ seien.
Die bekannte Webseite „The Real Cougar Women“ machte die Kontroverse sogleich zum Thema und verschärfte den Ton:
Obwohl Frauen über vierzig 85 Prozent des Einkaufsvolumens in den USA repräsentieren, werden wir nicht ernst genommen. Dies muss geändert werden. Ich wette, wenn jede Frau, die ein Unternehmen führt, ihre Anzeigen bei Google kündigen würde, würde Google sehr schnell reagieren.
Bislang schient der Konflikt ungelöst zu sein und auch die „National Post“ rätselt weiter, warum bestimmte Anzeigen mit sexuellen Botschaften akzeptiert werden, während die Anzeigen von Cougar-Dating verweigert wurden.