Single Börsen testen und bewerten – ein Kinderspiel?
Inzwischen tun es viel zu viele Anbieter: Singlebörsen bewerten. Im Web finden wir eine wahre Inflation von Bewertungen durch Analytiker (Beispiel: Singlebörsen-Vergleich), Jedermann-Bewertungsportale (Beispiel: CIAO) Mitläufer (hier werde ich die Namen nicht nennen) und Computerzeitschriften wie beispielsweise „Computer BILD“ oder „PC go“.
Ob nun Tests, Bewertung oder Empfehlung – das Angebot ist ebenso verwirrend wie fragwürdig. Besonders deutlich wird dies dann, wenn Testberichte zusammengefasst werden. So wurde beispielsweise ElitePartner.at dank der Zeitschrift „Konsument“ Ausgabe 3/2009 mit „Gut“ getestet, während es für das deutsche Pendant „Elite Partner.de“ durch den Computer-BILD Test in Ausgabe 8/2010 nur ein „Befriedigend“ gab – und auch „PC go“, wusste kaum etwas Positives zu berichten (Zitat): „Die Kommunikation ist etwas träge und die Bedienung der Seite nicht gerade komfortabel“. Solche Aussagen werden dem Angebot von ElitePartner nicht gerecht, und man muss sich schon wundern, was die Tester zu solchen Aussagen verleitet.
Das Zusammenwerfen von beliebigen Datingangeboten ist nach wie vor ein beliebter Sport unbedarfter Tester: Wer nicht zwischen „Matchmakers“, die in Deutschland Online-Partnervermittler heißen und gewöhnlichen Singlebörsen unterscheiden kann, der sollte besser gar nicht erst antreten beim Test, und wer auch noch Flirtbörsen, soziale Netzwerke und Speed-Dating-Anbieter mit einbezieht, der schafft dem Verbraucher keinen Nutzen, sondern sorgt für Verwirrung,
Noch verwirrender wird es freilich, wenn die „großen Fünf“ der Partneragenturen, also Parship, ElitePartner, partner.de, be2 und eDarling bei einem Vergleichstest gar nicht genannt werden, sondern andere Namen hinzu kommen, deren Bedeutung umstritten ist. Das “riecht“ dann doch sehr danach, diese Agenturen irgendwie bekannt gemacht werden sollen.
Singlebörsen und Online-Partneragenturen zu bewerten, ist kein Kinderspiel. Man sollte schon die Informationen der Unternehmen bewerten können und Meinungen und Ansichten von Daten und Fakten unterscheiden können – nicht einmal das ist allen Testern gegeben. Auf alle Fälle aber muss man nachrecherchieren, selbst in die Tiefen des Angebots gehen und auch ein bisschen Mathematik einfließen lassen: Wer gerade mal 50.000 zahlende (!) Mitglieder hat, kann noch jeden Winkel der Bundesrepublik Deutschland bedienen, zumal die meisten Singles, die online Partner suchen, in Großstädten oder deren Peripherie leben, wie mir ein Brancheninsider kürzlich verriet.
Auch die Behauptung, man habe den „Erfolg“ anhand von zwei Personen überprüft, die sich in den Börsen angemeldet haben, ist ausgesprochen fragwürdig: Es gibt mehr als zwei Typen von Online-Datern, und jeder hat neben anderen Vorstellungen auch andere Vorgehensweisen – vom Alter einmal ganz abgesehen.
Test, Vergleiche, Bewertungen und Einschätzungen zu Singlebörsen müssen also kritisch gesehen werden – mehr dazu lesen Sie in Zukunft in der Liebepur.