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Pornos, Jugend und Forscher – nichts als Spekulationen

Pornos und Jugend macht sich immer gut in Überschriften – und also titelte die WELT heute: „Trotz Pornos im Netz – Teenies haben weniger Sex“, doch keine zwei Sätze weiter lesen wir dann „Jungen stehen im Bett unter Leistungsdruck, Mädchen eifern einem Ideal nach. Vielleicht hat die Jugend deshalb weniger Sex als früher“, was letztlich der Aussage entsprechen würde: „Wegen Pornos haben Teenies weniger Sex“, und siehe da, zu diesem Ergebnis kamen dann auch die Forscher:

Die (Forscher kommen zu) … dem Schluss, dass der vor allem bei Jungen verbreitete Konsum von Internet-Pornos negative Folgen haben kann. Jungen sehen sich beim Sex unter Leistungsdruck, während junge Frauen einem übertriebenen Schönheitsideal nacheifern.

Das fragt sich natürlich, warum die Forscher ausgerechnet die Pornografie verdächtigen, für den „Leistungsdruck“ und das „Schönheitsideal“ verantwortlich zu sein – warum eigentlich nicht das Vorabendprogramm?

Es ist entnervend, wieso immer wieder ein Zusammenhang zwischen Jugend und Pornografie hergestellt wird – so, als ob die Märchenstunden der Seifenopern im Vorabend- und Abendprogramm der Fernsehsender keine Schuld an Leistungsdruck und Schlankheitswahn hätten. Dabei ist beinahe peinlich, wie schön sich das Fernsehen immer ins rechte Licht setzen kann, während man unterschwellig für das Internet eine Zensur vorschlägt. Im WELT-Artikel heißt es deutlich: „Mit den drohenden negativen Folgen gehen Jugendliche nach Einschätzung befragter Experten leichtfertig um“ – was an sich schon verwundert, denn wie kann man die „drohenden Folgen“ schon beim Ansehen der Pornografie postulieren? Und welche Folgen drohen denn nun überhaupt? Etwa durch die „sexuellen Muster“, die „möglicherweise im Gehirn einprogrammiert“ werden? Diese Aussagen sind derart lachhaft, dass man nur den Kopf schütteln kann. Von Forschern erwartet das Volk Beweise und keine Spekulationen.

Doch noch mehr verwundert, dass gleich eine Umfrage mitgeliefert wird: „Sollte Pornos im Internet verboten werden?“ Immerhin erwies sich ein großer Prozentsatz der Befragten als resistent gegen Beeinflussung durch Forscher: Man votierte mehrheitlich mit „nein“.

Zitate: WELT

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